Betrug, was nun?

  • Abend,


    habe mir vor ca. 14 tagen einen 530i angeschafft von Privat.
    Probefahrt war ok, Lenkrad stand schief, aber der Rest machte einen guten Eindruck.
    Da der Verkäufer gerade frischen TÜV gemacht hatte, war ich mir sicher ein solides Auto zu kaufen.


    Heute war ich zur Achsvermessung und musste feststellen die Querlenker vorne rechts und hinten links sind extrem ausgeschlagen und die Spurstangen haben einen weg, man könne mich so eigentlich nicht weiterfahren lassen und dass der TÜV gerade neu war konnte der gute Herr auch nicht glauben.


    Wie kann ich weiter vorgehen? Den Verkäufer kontaktieren und die Bezahlung der ausstehenden Reparaturen fordern oder gleich zum Anwalt?
    Ich bin im Besitz einer Rechtsschutzversicherung.

  • Versuchen kannst du es die Chancen sind aber gering.


    TÜV sagt nichts aus. Ist nur eine Moment-Aufnahme des Ist Zustandes. Wenn 50m weiter die Achse bricht PECH. Zum Prüfzeitpunkt war immerhin alles i.O.


    Zudem gibt es Gebrauchtwagenchecks. Wer diese als Laie nicht annimmt ist selbst Schuld.

  • Erstmal würde ich mich bei der Rechtsabteilung informieren ob das korrekt ist das beim einem Auto frisch nach dem TÜV alles kaputt ist, so das er nie über den TÜV gehen würde. Da stimmt doch was nicht. Bei welchem TÜV war der Wagen? Vielleicht da mal nachfragen ob der Wagen überhaupt da war. bestimmt ist die TÜV Plakette gefaked.

  • Der Verkäufer wird sagen das er davon nichts wusste


    Und du musst beweisen das es schon beim TÜV so war. Aber der TÜV wird sagen das damals laut TÜV ja alles ok war...


    Wie sieht es denn sonst so aus mit dem Wagen. Passt denn der km-stand usw??

  • Wie lange ist die HU denn her? Und wieviel Kilometer liegen dazwischen? Ich würde zumindest erstmal das Gespräch mit der Prüforganisation suchen. Fakt ist eins, zum Anwalt kannst du immer noch. Fahre zur Zentrale von der Organisation, welche die HU gemacht hat. Stell den Wagen da vor und sag, dass der nicht in Ordnung ist und du gerne erklärt haben möchtest, wie das sein kann. Vielleicht bezahlen die dann die Reparatur, wenn sie einsehen, dass es der Kollege hätte sehen müssen. Damit erreichst du mehr als gleich zum Anwalt zu gehen. ;)

  • All zu viel Hoffnung würde ich mir nicht machen. Nebenbei, wenn die Probefahrt "in Ordnung" war und der Tüv auch frisch ist, dann würde ich vielleicht sogar auf die Idee kommen, die Aussage der jetzigen Werkstatt zumindest mal zu prüfen.
    Als ich mit unserem Mini bei BMW war, haben die mir eigentlich einen Totalschaden attestiert. Tatsächlich war ein Simmerring zu wechseln (Ölverlust und Motor verölt) sowie die Arretierung der Lenkradverstellung nachzustellen.


    Ich brauche bestimmt nicht weiter ausführen, dass der Preis für die Instandsetzung sowas von weit weg von einem Totalschaden war, oder? ..


    Wahrscheinlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte. Der Tüvver sagt womöglich "geht schon noch so",.. damit kann die Werkstatt aber nichts verdienen.


    VG Stephan

  • Komplettes VA Kit von Lemförder für ~450 EUR kaufen und einbauen lassen. Spur neu vermessen und gut.
    Dann ist wirklich alles frisch, Du hast kein Gerenne und weißt beim nächsten Mal, was du für Vorab-Checks machen lässt.


    Alles andere würde ich mir bei den geschilderten Umständen nicht antun.

  • Du hast bereits gute Ansätze der anderen erhalten. Ich würde als erstes eine weitere Werkstatt aufsuchen. Eine zweite Meinung kann hierbei wohl nicht schaden. Als nächstes würde ich den TÜV checken. Ist der tatsächlich beim TÜV-Betrieb im Bericht vorstellig geworden? Ausgeschlagene Querlenker kommen i.d.R. nicht von heute auf morgen. Wie weit liegt denn der TÜV vom Kaufdatum entfernt? Eventuell könnte man, wenn der Termin nicht all zu weit vom Kaufdatum entfernt ist, noch was machen. Ich würde mir allerdings keine großen Hoffnungen machen. Du musst dem Verkäufer schon Arglist nachweisen können, um vom Kauf zurückzutreten oder Schadensersatzansprüche gelten zu machen.


    Wenn du eh eine Rechtschutz hast, dann nimm diese in Anspruch. Denn letzten Endes wird nur ein Sachverständiger prüfen und dir den Nachweis geben können, ob der Mangel bereits zum Kauf oder sogar schon bei der TÜV-Untersuchung vorgelegen hat.

  • Wenn das Auto "gerade" beim TÜV war und die Plakette erteilt worden ist wird der Vorbesitzer nichts wissen und der TÜV hat alles für gut befunden. Da lohnt kein Telefonat mit einem RA oder dem Vorbesiter. Bau was neues ein und freu dich das du BMW fahren kannst. Anders sieht es aus wenn der Tacho stand nicht stimmt.

  • Danke euch für die vielen Antworten :).


    Habe nun diverse Telefonate hinter mir, dieses Auto wurde dem TÜV in den letzten 3 Jahren nicht vorgestellt.
    TÜV Bericht muss gefälscht sein.
    Das Alles liegt nun beim Anwalt, eigentlich wollte ich das Auto behalten, und nur eine Entschädigung und die Reparaturkosten bezahlt haben, aber da das ein mieser Betrugsfall ist und ich nicht weiß was noch auf mich zukommen wird, werde ich auf eine Entschädigung plus Fahrzeugrücknahme pochen.


    Bei der ersten Probefahrt war ich wohl zu begeistert von dem Ding (Bin umgestiegen von einem Mazda 626 '97).



    Ich verliere langsam echt den Glauben an die Menschheit, der Verkäufer war sowas von ein netter Kerl. Wir saßen da, unterhielten uns 3 Stunden lang über KFZs, er lud uns auf eine Bratwurst und ein regionales Bier ein, was uns so gut schmeckte, dass er angeboten hat uns eine Kiste davon zu schicken.
    Es tut mir schon fast leid so drastische Schritte gegen Ihn einzuleiten.

  • Ganz klar, ärgerliche Nummer. Aber: Einerseits sagst du, der Typ war total nett, andererseits willst du eine Entschädigung....ähm, echt jetzt?! Zumal, wie soll die Entschädigung denn aussehen?

  • Ich sprech jetzt mal aus meinen Erfahrungen von den unzähligen e39 die ich hatte - da muss man schon wissen was man macht und ein sehr zartes Händchen haben um zu erkennen ob bzw. was ausgeschlagen ist. Außer es ist natürlich total fritte. Kleines Spiel welches der Tüv-Prüfer oft gar nicht bemerkt, kann sich beim Spur einstellen schon auswirken. Und ich denke das Fahrwerk vom e6x ist auch nicht anders aufgebaut.


    Und nein - die Rüttelplatte alleine beim Tüv reicht dafür nicht aus.

  • Du musst ja auch erstmal beweisen, dass er das gewusst hat und mit Vorsatz gemacht hat. Da sieht aber nicht so aus. Vielleicht erreichst du mit einer höflichen Anfrage was beim Verkäufer.
    Ansonsten ist es ja auch ein Auto was schon 10 Jahr alt ist, da sind das übliche Gebrauchsspuren. Da ist glaube ich mit Gewalt nichts zu erreichen, außer wenn Vorsatz vorliegt.

  • Wäre mal interessant zu wissen, wie lange der Vorbesitzer das Auto eigentlich hatte.

    Genau so ist es. Es liegen in der rechtlichen Bewertung Welten dazwischen, ob der TÜV beim Vorbesitzer "gemacht" wurde oder vorher. Fällt die Fälschung des TÜV in seine Haltedauer, sollte er sich warm anziehen, denn das ist kein Kavaliersdelikt.
    Falls ein Vorbesitzer das verbockt haben sollte, schränkt das Deinen Handlungsspielraum erheblich ein. Selbst wenn Dein Verkäufer von der Sauerei gewusst hat, musst Du ihm das erst mal nachweisen können, was sehr schwer sein wird. Ich hoffe das nicht für Dich, weil dann hast Du die A-Karte gezogen.

    Der TÜV ist m.E. der einzige Ansatzpunkt, Dich zu wehren - zumindest ausgehend von dem, was Du geschrieben hast.


    Ich wünsche Dir viel Glück, denn ich hasse solche "Spielchen" abgrundtief X(

  • Rechtsanwalt gehen! Verkäufer Kontaktieren Fahrzeug zurück geben + für die Umstände und kosten aufkommen lassen!


    wenn er sich weigert verklagen und gut is !


    so würde ich es machen und net anders

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