Über das Pano Steuergeräte abgesoffen

  • Hallo ins Forum,


    seit 2012, also 8 Jahren fahre ich meinen E61 fast ohne Probleme. Einzig die Bremsscheiben (Bremsenrubbeln) haben mich schon mal Nerven gekostet. Aber das ist Geschichte. Heute geht es fast schon um alles: Mein Vertrauen in mein Fahrzeug und BMW als Firma - Totalschaden?


    Wie gesagt bis letzte Woche lief alles ohne Probleme. Einzig meine Frau mit Ihrer feinen Nase meinte etwas gerochen zu haben. Jedenfalls ist mein E61 über das Panoramadach "abgesoffen". Wenn man ein Problem hat, dann beschäftigt man sich damit. Und siehe da: kein Einzelfall. Wohl dem der schon vorher seine Ablaufschläuche reinigt und sein Pano gut pflegt. Ich bin jetzt erst ein bisschen schlauer....


    Das Wasser hat sich am tiefsten Punkt des Fahrzeugs versammelt. Es sieht mir nach einer SOLLBRUCHSTELLE aus, das ausgerechnet in der Reserveradmulde viele wichtige Steuergeräte UNGESCHÜTZT verbaut sind.


    Ausgefallen sind plötzlich:
    * Kompressor geht nicht mehr aus und Fehlermeldung "Niveauregulierung ausgefallen"
    * Schiebedach geht nicht mehr zu, bleibt auf Kippposition mit Fehlermeldung "Einklemmschutz"
    * uvm. es leuchtet wie ein Christbaum im Bordcomputer


    Erst mal schlau gemacht im Forum und auf YouTube, dann alles auseinander genommen und geprüft:
    Bis auf eine Riesenpfütze in der Reserveradmulde, die ich getrocknet habe, habe ich auf Anhieb nur ein offensichtlich durchgerostetes Relay entdeckt. Grün Firma Tyco 61.36 8 373 700 - wofür steht das?


    Natürlich habe ich erst mal die total verdreckten Ablaufschläuche gereinigt. Das sollte wirklich jeder regelmäßig tun (der ein Pano hat), denn sonst geht hier offensichtlich ziemich viel kaputt!!!!


    Geprüft habe ich noch den Kompressor. Dazu Rad hnten rechts, Radlauf und Unterboden abgebaut. Bis Kompressorausgang geprüft: Baut innerhalb von Sekunden >5bar Druck auf => gut! Weiter noch nix gemacht. Zu viele Fehlermöglichkeiten!?


    Mein OBD2-Diagnosegerät "Bianco-Verde" https://www.amazon.de/dp/B00OX…sw_r_cp_taa_qb08EbMQ7H9KT
    zeigt zusammen mit der Carly-App so ein undifferenziertes Bild, das ich letztlich zum BMW-Händler gefahren bin. Oder besser gehoppelt, da die Luftfederung ja ausgefallen ist.


    Ich bin nun ziemlich verzweifelt. Im Verdacht stehen bei mir praktisch alle Steuergeräte, die dem Wasser zum Opfer gefallen sind: EHC-Steuergerät, CAN-Bus, PDC-Steuergerät, die drei Relays und noch ein Kasten der wie alles andere völlig ungeschützt am tiefsten Punkt des Fahrzeugs auf seinen Wasser und damit seinen Tod wartet. Ich bin stinksauer. Wirtschaftlicher Totalschaden, der mit Pfennigartikeln (Tubberschale oder Plastiksack) vermeidbar gewesen wäre.


    Was der BMW Händler mir sicher nach der 200€ Diagnose auch bestätigen wird....


    Wer im Raum Nürnberg wäre so nett und lässt mich seine Steuergeräte an meinem Fahrzeug ausprobieren? Ich weiß nicht ob das überhaupt geht, aber probieren kann man es ja mal - kostet ja nicht viel Zeit und sollte gefahrlos machbar sein...


    Mein BMW ist jedenfalls aktuell unbenutzbar (by Design).


    Wer kann mir helfen?

  • Traurig aber nicht zu ändern. wie lange steht das denn schon unter wasser ? von 1x bisschen nässe geht da nix hopps. wasser kann in der 12v elektrik keine kurzschlüsse oder sowas erzeugen.


    Was das ungeschützt angeht, es ist nicht im lastenheft eines 5er kombis, dass die eradulde auch als aquarium taugen muss. Nirgends ist geplant, dass man sein auto jahrelang unter wasser setzt.


    Das man ssd abläufe ab und an mal reinigt, gehört,seit es die gibt, zum wartungsplan. Das weiss selbst ich als putzmuffel und dachlosfahrer (ein grund warum ich den diesel bewusst ohne gesucht habe, weil ich das problem kannte, obwohl ich mich nie für e60 interessiert habe).


    Bau die dinger aus, mach auf, leg se trocken. Danach die platinen so gut es geht reinigen, falls verkrustet oder sonst was. Entweder sie springen wieder an oder eben 1x alles neu. Andere alternativen gibt es wohl kaum.

  • Vielen Dank für die ersten Antworten. Eben kam der Anruf von BMW: Auch nach der kostenpflichtigen Diagnose kann nur gesagt werden, dass über 2000 Euro für neue Steuergeräte fällig werden. Das danach wieder alles geht ist allerdings fraglich, weil die Codierung "aufgrund der Datenmenge" möglicherweiße fehl schlägt. Ohne codieren geht es nicht, da die Steuergeräte auf das Fahrzeug angepasst werden müssen. Nicht mal das Dach hat BMW zu bekommen. Also wirtschftlicher Totalschaden. So eine SCHEISSE!


    ...und ja, ich hätte (hätte Fahrradkette) die Abläufe regelmäßig reinigen müssen. Wusste es aber leider nicht - und jetzt ist das Auto ohne eine Perspektive nicht mehr zu verwenden. So ein Mist!

  • Leider ein uraltes Problem bei jedem Schiebedach und jedem Hersteller schon seit dem es Schiebedächer gibt.
    Es ist eben wie mit den Dachrinnen am Hau. Die werden auch sporadisch gereinigt.
    Hast du die Steuergeräte mal aufgemacht und geschaut ob du mit Reinigen noch was hinbekommst?
    Dazu eignet sich Spiritus hervorragend. Isopropanol ist auch gut.

  • bau die Steuerteile doch erstmal aus und mach sie sauber und trocken. Da stehen die Teilenummern drauf und wenn nichts zu retten ist, findet sich bestimmt was gebrauchtes im Netz. Bei mir war auch mal alles unter Wasser und die Steuerteile haben damals keinen langfristigen Schaden genommen.

  • Definitiv.
    Bevor man den Kopf in den Sand steckt, einmal alle Stg raus, aufmachen, säubern (mit Glasfaserpinsel und jeder Menge Isopropanol oder Spiritus), die Relais im Zweifel alle erneuern (ggf. gegen gebrauchte, die Kosten sind überschaubar).


    Ich denke da sollte sich schon viel beheben lassen.


    Ich bin direkt nach dem Kauf (gebraucht) etwas rabiater ran gegangen und habe in die zwei tiefsten Stellen der Reserveradmulde 2 kleine Löcher gebohrt und diese mit Hammerite (jeder andere Lack geht auch) versiegelt.


    So habe ich selbst nach dem heftigsten Schauer keine Probleme, obwohl ich die Abläufe 1-2x im Jahr reinige.

  • Wo kommst du denn her? Eventuell findet sich ja jemand in deiner Nähe, der dir helfen kann...

    Ich bin aus dem Landkreis Nürnberg. Gerne nehme ich Tips und Hilfe - natürlich auch gegen Bezahlung (bei Erfolg!)


    Danke für die Antworten. Es motiviert mich weiter zu machen. Habe gestern noch den vorderen Pano-Motor ausgebaut und festgestellt, das der sich manuel mit Imbus kaum noch drehen lässt. Zwei gebrauchte Motoren bestellt mit Funktionsgarantie für 20€ ist echt ein Schnapp.


    Das EHC-Steuergerät zerlegt und als nicht rettbar oxidiert klassifiziert. Für 100€ eines mit Funktionsgarantie gebraucht bestellt. Relays werde ich neu kaufen. Sollten im Netz um die 10€ kosten.


    Währe doch gelacht, wenn man nicht auch diesen Topf von Problemen systematisch ausgelöffelt bekommt. Das Auto gefällt mir ja wirklich gut (nicht nur wegen des DSP-Soundsystems - aber auch wegen diesem ;-)) und sollte sicher noch viele Jahre Freude machen, wenn man dieses difuse Fehlerbild ein bischen eingefangen bekommt. Rost habe ich so gut wie keinen. Verschleißteile sind in Schuß. Bis vor 10 Tagen funktionierte ja alles einwandfrei.


    Systematisch: Schiebedach und Luftfederung müssen erst mal wieder gehen. Alles andere später....

  • Kleiner Tip/Hinweiß, das Drehen mit dem Inbus vom Pano-Motor ist nur zum Notschließen/Öffnen gedacht. Damit zerstörst du das Plastikzahnrad im Inneren.
    Das ist auch der Grund, warum es manchmal so schwer geht. Aber immerhin bekommt man das Dach damit zu. (Halt wirklich für den Notfall).


    Sprich beim neuen Motor würde ich das nicht zuerst mit dem Inbus probieren, sonst ist der auch gleich wieder hin. ;)


    Ansonsten, genau! So würde ich es auch machen. Immer schön nach und nach, das wird schon. :thumbup:


    Ach so und beim EHC-Stg kann es sein, dass es erst auf dein Fahrzeug codiert werden muss. Da bin ich mir gerade nicht ganz sicher. Also nicht gleich den Kopf in den Sand stecken, wenn es nicht gleich funktioniert, sondern dann erst von jemanden codieren lassen. (Findet sich bestimmt jemand hier im Forum, der aus deiner Nähe kommt und dir hilft)

  • wasser kann in der 12v elektrik keine kurzschlüsse oder sowas erzeugen.

    aha, na dann kann man ja die Mulde getrost unter Wasser setzen :thumbup:


    Für empfindliche Bauteile reichen bereits Kriechströme für die Zerstörung
    Im glücklichsten Fall rettet nur noch der Schutz des Platinenlacks.


    Noch dazu ist das Wasser meist verunreinigt, zB Natriumgehalt usw...
    und die Abstände der Bauteile in Steuegeräten sind minimal.


    Reines Wasser ansich leitet schlecht, aber je kürzer der Abstand, desto kleiner der Widerstand, desto größer der Stromfluß

  • ja, kann man. nur eben nicht ewig. Ich habe schon radios geflutet und auch andere elektronik und die liesen sich fast alle wieder zum leben erwecken, wenn man zeitnah beiging. Versuch mal mit 12v autobordnetz und wasser nen kurzen zu bauen, geht nicht, egal wieviel natrium du da ins wasser machst.


    Die inbus am dssd sind NUR zur notschliessung, erst hinten, dann vorn (war zumindest beim alten so).


    Die älteren modelle hatten generell einen wasserablauf in der eradmulde, man wechselt ja auch mal im winter bei matsch sein rad. Kann man durchaus auch für die neuen kopieren.

  • selbst dann. der strom ist eine faule sau, er nimmt immer den kürzesten weg. Und wenn bei lappigen 12v da zum wasser alternativ nen streifen kupfer zur verfügung steht, dann schnippst der da lang. Warum wohl leuchten autoscheinwerfer selbst unter wasser weiter und efhs fahren noch usw ? Genau, die 12v reichen einfach nicht, um einen signifikanten strom durch das wasser zu treiben. Daher gibts da auch keinen kurzen, sondern nur gammel, wenn das ewig lange andauert.

  • metallionen wandern ? Materialmigration verläuft mit dem strom. wo kein strom, da keine migration. Zumal die elektronik oft sogar nur mit 5v läuft, da dauert sowas wenn überhaupt jahre. Und wer jahrelang mit badewanne im kofferraum rum fährt, nun ja...

  • Gerade letzte Woche einen anderen E61 wieder zum Leben erweckt mit Wasser in der Mulde


    Falls 76344 nicht zu weit ist gerne melden. Weitaus kostengünstiger und ohne so große Gefahr auf abgestürzte Steuergeräte beim Programmieren.

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