Erfahrungen Bremsscheiben 535d / 550i => Original vs. ATE & Co.

  • Mahlzeit :)


    Bei mir steht in absehbarer Zeit, auf jeden Fall aber in der "kommenden Saison" der Umbau auf die große Bremse von 535d bzw. 550i an.
    Neue/überholte Sättel sind schon da, so daß jetzt nur noch die übliche "Peripherie" wie eben Scheiben, Beläge und Kleinteile bestellt werden müssen.


    Da das Thema Ruckeln/Lenkradflattern/Vibrationen beim Bremsen ja leider ein recht leidiges Thema ist beim E60 wollte ich mal zu den Scheiben nach Erfahrugen fragen.


    Taugen bei den "großen" Scheiben namhafte Fremdhersteller wie ATE was oder hat der saftige Preis der Originalteile seine Berechtigung?


    Das Ruckeln habe ich bisher eigentlich nach jedem Bremsenwechsel nach einer mehr oder weniger langen Zeit bzw. Fahrleistung (schätzungsweise zwischen 5.000 und 20.000 km) immer wieder bekommen ...mit der originalen 525d Bremsanlage.
    Ausser einmal als ich Original BMW Scheiben und Beläge genommen habe (die Beläge waren dann von Textar) ...allerdings waren das die kurzlebigsten Scheiben überhaupt, die waren nach 47.000 km bereits unter Mindestmaß. Darauf hab ich allerdings auch nicht wirklich Lust. Die ganze Historie sieht so aus:


    - Fahrzeug mit 104.000 km gekauft, vermutlich (und lt. Serviceheft) noch mit den ersten Originalscheiben
    - Nur Beläge durch ATE Ceramic ersetzt => Irgendwann ruckeln aufgetreten
    - Neue ATE Powerdisc und nochmal neue ATE Ceramic drauf => Irgendwann ruckeln aufgetreten
    - Neue Original BMW Scheiben und Original BMW Beläge => Kein Ruckeln, erinnerungsgemäß höchstens leicht, aber nach einem Satz Belägen (47.000 km) Scheiben unter Mindestmaß.
    - Neue Textar Scheiben und Textar Beläge Epad (ebenfalls staubarm) => Ruckeln irgendwann aufgetreten.
    - Neue Standardscheiben und -beläge von Brembo, Führungshülsen und -bolzen erneuert, Querlenker, Zusgstreben, Stabis erneuert => relativ lange Ruhe, aber nach ca. 20.000 km wieder ruckeln (nicht so heftig, dafür auch bei niedrigeren Geschwindigkeiten)



    => Was also im Zuge des Umbaus tun?
    => Original BMW Scheiben, bei denen man aber alleine für vorne mit 400 Euro dabei ist ...hier hätte ich dann aber gerne kein ruckeln und etwas längere Haltbarkeit als die o. g. 47.000 km
    => Sind ATE (oder andere) hier auch "gut genug"? ...vielleicht für den "ersten Versuch". Wenn kein Ruckeln auftritt => Glück gehabt, ansonsten später doch noch Originale einbauen?


    Ich bin noch recht unschlüssig ...der Worst Case wäre natürlich, die teueren Original Scheiben zu kaufen und die fangen dann auch irgendwann zu ruckeln an und/oder sind wieder so schnell abgefahren.

  • Der Wechsel der Querlenker war gut. Ausgenudelte Lager übertragen sämtliche Vibrationen.
    Nicht hauen, aber ansonsten könnte es noch ein Anwenderfehler sein, wenn es sowohl mit Originalscheiben, als auch mit ATE auftritt. Mein Rat wäre Originalscheiben und ATE Ceramic, wenn verfügbar. Sonst auch Originalbeläge.
    Und richtig einbremsen. Und das hier mal lesen:


    DIE "VERZOGENE" BREMSSCHEIBE UND ANDERE MYTHEN DER
    BREMSEN- TECHNIK
    https://drive.google.com/file/…QU9wbVE/view?usp=drivesdk


    Viel Erfolg!


    Grüße,

  • Ich persönlich habe bei mir in der Werkstatt die erfahrung gemacht, dass das Problem auch oft am Montieren liegt, bei den 550/35d scheiben hast du Compund scheiben bei denen Reibring und Topf zwei verschiedene Teile sind, die zusammen gebaut sind.


    Wenn da beim Montieren nihct penibelst sauber gearbeitet und danach ordentlich eingebremst wird, wirkt sich das meist nach ein paar tausend km negativ aus.


    Ansonsten hab ich bei zweiteiligen Scheiben mit Ori BMW die besten erfahrungen gemacht, bei einteiliigen ist ATE auch top.


    Zu deiner vorgeschichte, ich denke ATE gibt an dass die Ceramic nihct mit den Power disc kompatibel sind,( wobei es bei den 35d scheiben keine Powerdisc gibt)

  • Hallo,


    also die ersten beiden Maßnahmen aus der o. g. Historie waren noch in einer freien Werkstatt (ATE Ceramic auf die gebrauchten Originalscheiben und dann neue ATE Powerdisc mit ATE Ceramic), schon lange her.
    Dass ATE die Kombi aus Powerdisc und Ceramic gar nicht empfiehlt habe ich danach erst entedeckt ...war somit ein einmaliger Versuch. Die Powerdiscs hatten beim Ausbau sogar noch volle 30 mm.
    Dann dachte ich "die Ceramic Beläge machen scheinbar die Bremsscheiben kaputt" und hab es beim nächsten Mal selbst gemacht und Original Scheiben (und die "original" Textar Beläge) genommen ...dabei garantiert um ein vielfaches penibler gearbeitet als es jede "normale" Werkstatt (mit Zeitdruck) machen würde. Und siehe da ...KEIN Ruckeln (mit selbst eingebauten Originalteilen).


    ABER eben die enttäuschende Laufleistung der Scheiben. Also beim nächsten Mal wieder gedacht, dass namhafte Markenteile doch auch "funktionieren" sollten und Textar Scheiben und Textar Epad wieder penibel selbst eingebaut => anfangs gut, ruckeln aber nach gar nicht sooo langer Zeit wieder da (schätzungsweise unter 10.000 km) und nach einer Weile richtig heftig (so wie es ja scheinbar bei vielen der Fall ist, hauptsächlich im Bereich über 80 km/h).


    Dann die ganzen o. g. Fahrwerksteile in einer freien Werkstatt erneuern lassen (EIGENTLICH wegen Krachen an der Vorderachse, was aber im Nachhinein die Schrauben der Versteifungsplatte waren), Teile von Lemförder selbst bestellt, bis auf die Koppelstangen, die wurden zuerst eingebaut, hier hat die Werkstatt Meyle genommen.


    Brembo Scheiben und Beläge inkl. Führungshülsen erneuern wieder selbst gemacht => Ruhe für ca. 20.000 - 25.000 km ...jetzt wieder ruckeln, aber wie gesagt nicht so heftig, dafür auch bei z. B. 60 km/h.


    Joa, soweit die Historie aus etwa 9 Jahren. Und jetzt soll eben gleich auf die große Bremse umgebaut werden, da die 525d Bremse generell auch etwas standfester sein könnte bei 1,7 Tonnen.


    PS: Das mit den zweiteiligen Scheiben bei 535d/550i ist mir auch schon aufgefallen ...das ist meines Wissens auch bei Fremdherstellern wie ATE oder Brembo der Fall.

  • Ja sind auch bei Aftermarket Teilen zweiteilig, von Brembo Zimmermann usw würde ich abraten bei den zweiteiligen.


    Wenn du auf nummer sicher gehen willst BMW scheiben mit Belägen, gibt bei Kleinanziegen nen anbieter der das als Satz etwas Günstiger als bei BMW selbsrt anbietet, habe dort schon des Öfteren Bremsen geordert, sidn definitiv Ori Teile mit rechnung usw. wäre ne möglichkeit noch nen euro zu sparen :)

  • Moin, ich habe auch viel probiert - Originalteile lohnen sich hier am meisten. Wenn bei 104tkm noch die ersten Teile drauf waren (das ist eher normal) funktionieren ja Originalteile gut und meiner Erfahrung nach auch gerade viel länger als Zubehörteile. Hast Du eine besonders forsche, digitale Fahrweise, rufst Du die Leistung regelmäßig ab, das wäre eine Erklärung dafür, dass die Originalscheiben schon nach 47tkm runter waren?


    Sind bei der Montage der verschiedenen Bremsscheiben die Naben mit einem Radnabenschleifer blank geschliffen worden?


    Wenn Du auf die 348/345 mm Scheiben umrüsten willst, benötigst Du doch auch neue Bremssattelhalter? Das wird ein teurer Spaß, ich glaube die gibts nur noch original (ATE hat die auch mal direkt selbst verkauft).


    Und wenn Du mit Zubehörteilen umrüstest wird es schwer/schwieriger mit der technischen Änderungs-Eintragung beim TÜV


    VG

  • Hi,


    nein, von "digitaler Fahrweise" oder ähnlichen würde ich bei mir nicht sprechen ...alles soweit ganz normal, Stadt/Land/Autobahn relativ gut gemischt und heftige Bremsungen werden nach Möglichkeit immer vermieden (aus "Angst" dass das Bremsenflattern wieder kommt). Vor allem ist mein Fahrprofil auch immer gleichbleibend gewesen während den 9 Jahren und knapp 3 Monaten, die ich den E60 jetzt hab. Und trotzdem war die Haltbarkeit der original BMW (525d-)Scheiben so niedrig. Ich finde "unter Mindestmaß" nach 47.000 km schon eine Hausnummer, während die Textar Scheiben nach ca. 25.000 km noch gar keinen messbaren Verschleiß hatten (per Bügelmesschraube noch 30,0 mm.), ebenso die Powerdiscs als die wegen dem Ruckeln rausgeschmissen wurden (da weiß ich die Laufleistung nicht mehr, aber bei mehr als einer Jahresfahrleistung von 18-20.000 km muss sie auf jeden Fall gelegen haben).
    Hatte schon den Verdacht, dass es da evtl. Unterschiede gibt zwischen Erstausrüstung und Ersatzteilen (wenn auch Original). "Gehört" habe ich sogar tatsächlich schon, dass Bremsscheiben heute oft so ausgelegt werden, dass sie gleichzeitig mit den Belägen am Ende sind.


    Radnabe wurde bei jedem Wechsel blank geschliffen und wohl generell alles wesentlich penibler sauber gemacht als in einer Werkstatt, die pro Achse vielleicht ne Stunde Zeit hat (ich hab ohne Stress immer ca. 4 Std. für die Vorderachse gebraucht).


    Ja, dass es ein teurer Spass wird hab ich auch feststellen müssen, insbesondere weil hinterher wohl eine Einzelabnahme für nochmal ca. 400,- Euro fällig wird.
    Bremssattelhalter hab ich schon. Ich hab nen kompletten, gebrauchten Satz bestehend aus Sättel und Halter für vorne und hinten und fast neuen Original BMW Belägen (vorne) gekauft, die Original Beläge noch für gutes Geld weiterverkauft, die Sättel als Pfand-/Austauschteile für die neuen/überholten eingeschickt und die Träger behalten (werde ich evtl. noch sandstrahlen lassen). Bremssattelträger gibt es tatsächlich nur noch Original von BMW zu kaufen, so wie ich das sehe (vorne glaub' ich um die 140,- € pro Stück).




    PS: Bestellt habe ich gestern erst mal ATE Teile bei Motointegrator ...war alles in allem der günstigste Shop (auch wenn z. B. Leebmann auch einige Fremdfabrikate zu ganz passablen Preisen verkauft) und es gab noch ne 13% Rabattaktion, so habe ich jetzt für die Scheiben vorne/hinten nur 110/100,- Euro pro Stück gezahlt, Beläge (ATE Standard) vorne/hinten 92/43,- Euro.

  • Ich habe den Umbau damals auch beim E38 gemacht von meiner V8 auf die V12 Bremse. Meine Werkstatt meinte: "Alles Originalteile, in der gleichen Modellreihe vorhanden, brauchst du nicht einzutragen." Das sagte sogar der TÜV Prüfer hinterher, auch wenn er das bestimmt nicht schriftlich geben würde ;)


    Selbst wenn was sein sollte (Unfall oder so), müsste immer noch Kausalität bewiesen werden.


    PS: Bremsanlage muss sonst natürlich identisch sein, da kenne ich mich beim E60 noch nicht aus.

  • Meine Werkstatt meinte: "Alles Originalteile, in der gleichen Modellreihe vorhanden, brauchst du nicht einzutragen." Das sagte sogar der TÜV Prüfer hinterher, auch wenn er das bestimmt nicht schriftlich geben würde ;)


    Selbst wenn was sein sollte (Unfall oder so), müsste immer noch Kausalität bewiesen werden.


    PS: Bremsanlage muss sonst natürlich identisch sein, da kenne ich mich beim E60 noch nicht aus.


    Von der Logik her wäre das ja eigentlich auch meine Denkweise ...es werden eigentlich nur Bremssättel samt Träger, -scheiben und -beläge gegen welche ersetzt die es im gleichen Auto (mit mehr Leistung) genau so auch ab Werk gegeben hat.


    Das Ding ist, dass man dazu halt irgendwoher mal verlässliche Aussagen, am besten irgendwas offizielles schriftliches bräuchte wie die Sachlage dazu ist.


    Zumindest laut ETK sind auf jeden Fall schon mal Hauptbremszylinder und Bremskraftverstärker kompatibel zwischen 525d und 535d ...sollte ja bei solchen Teilen dann auch ab Werk identisch sein.


  • Zumindest laut ETK sind auf jeden Fall schon mal Hauptbremszylinder und Bremskraftverstärker kompatibel zwischen 525d und 535d ...sollte ja bei solchen Teilen dann auch ab Werk identisch sein.

    Ja genau darum ging es mir. Wenn die restlichen Teile identisch sind und original, würde ich mir da keinen Kopf machen. Mein alter E38 fährt jetzt seit 3 TÜVs mit der größeren original Anlage.

  • Bei VW und grade bei Opel sind auch mehrere Bremsanlagen bei teils gleicher Motorisierung verbaut für Ersatzteilebestwllung manchmal echt doof - allerdings würde ich das trotzdem nochmal mit einem Prüfingenieur durchsprechen, kann aber gut sein dass das nicht eintragungspflichtig ist, da die Bremsanlage ja für den gleichen Typ zugelassen ist und damit als Ersatzteil gelten könnte.
    Bitte daran denken falls die Idee kommt auf die M5 Bremse um zu bauen - die muss auf jeden Fall eingetragen werden.
    PS: Hatte bei der 353d Anlage sowie bei der M5 Anlage alles von ATE drauf und nie Probleme.

  • Im Fahrzeugschein / - Brief werden beim 25d als kleinste Größe 16Zoll Felgen eingetragen sein. Mit der 50i Bremse werden die wohl nicht mehr draufpassen. Also musst du wohl eine Änderungsabnahme auf 17Zoll machen müssen. Wenn BKV und Hauptbremszylinder im ETK gleich sind und auch hinten auf 50i umgerüstet wird, sollte das aber kein Problem sein.

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