Morgens keine Bremse - Pedal auf Bodenblech

  • @'Cruzer


    Ist ja nicht so das ich dich und deine Meinung nicht verstehe und nachvollziehen kann. Ich habe es nur noch nicht geschafft beim Entlüften nen Hauptbremszylinder zu schrotten.

  • Das mit dem Entlüften per Fußpumpen geht natürlich, sollte man halt nicht unbedingt machen wenns auch andere Möglichkeiten gibt.


    Wie weiter oben schon geschrieben: Der Kolben des HBZ wird in Bereiche getreten, in denen er vorher noch nie war.
    Man stresst die Dichtungen des HBZ halt wirklich unnötig und reduziert so dessen Lebensdauer.


    Bei einem jungen (8-12) Jahre alten Auto ist die Wahrscheinlichkeit das hier der HBZ sofort den Dienst quittiert relativ gering.
    Bei zuhnemenden Fahrzeugalter ist dies aber tatsächlich ein nicht zu unterschätzendes Problem.


    Ich habe mit 40-50 Jahre alten Autos zu tun, da sieht das anders aus, man macht sich mit dem Fusspumpen unnötig unmittelbar oder in naher Zukunft eine weitere Baustelle auf.


    Ich persönlich entlüfte nur mit Überdruckgeräten, ist einfach und sauber. Das eezibleed z.B. ist für Hobbyschrauber gedacht, ist simpel in der Anwendung und Funktioniert (Die Bedienungsanleitung sollte man dennoch lesen). Wenns noch billiger sein muss gibts mittlerweile sogar Nachbauten für unter 20 Euro in der Bucht.



    Eine Frage von meiner Seite her, da bei meinem E61 demnächst der Wechsel ansteht:


    Sollte man die Entlüftungsroutiene des DSC auch beim normalen Wechsel der Bremsflüssigkeit ansteuern oder nur wenn Luft im System war?


    Danke

  • Hallo Kollegen,


    danke für eure Hilfestellungen. Komme grad vom Entlüften.


    Gerät angeschlossen, 1,9 bar und konstantes reinlaufen. Angefangen HR, HL, VR, VL. Es kam anfangs viel Luft, dann erst Flüssigkeit.
    Anschließend mit der Gerät DSC Entlüftung mit zweitem Mann, da nach Leitfaden das Bremspedal mehrmals gepumpt werden m u s s.


    Alleine die PC Prozedur hat 700ml Bremsflüssigkeit verbraucht.


    Nun, ich kann wieder bremsen, das Pedal ist nun hart und ich muss nur ca. 1-2 cm reinlatschen und das Auto steht!


    Viele Grüße

  • Bezüglich eines geschrotteten Bremszylinders...
    Ich habe gerade einen halbdemontiert vor mir liegen.
    Wo müsste ich den Defekt sehen können, der durch dusseliges viel zu hartes Pumpen beim Entlüften entsteht?

  • Es muss nicht sein das man den Schaden an der Dichtung direkt offensichtlich sieht.


    Der Gummi verändert sich im laufe der Jahre und verliert die Vorspannung an den Dichtlippen (ob das nach 10 - 15 Jahren schon direkt sichtbar ist kann ich nicht sagen, bei den 30-50 Jahre alten Teilen die ich meist in der Hand habe sieht man das schon)


    Um nicht mehr korrekt zu funktionieren brauchen der Dichtlippe durch Abrieb nur ein paar 10tel mm fehlen.


    Wenn Du einen Überholsatz mit neuen Dichtungen zum Vergleich hast, ist das schon einfacher, da sieht man dann deutliche Unterschiede zwischen den Dichtungen.


    @kaiogalaxy - es geht auch nicht um zu "hartes pumpen" - wenn der HBZ bei einem zu harten Druck sich endgültig verabschiedet dann ist es gut das es in der Werkstatt passiert ist und nicht auf der Autobahn. Druck durch Beinkräfte jeglicher Art darf auf die Bremsanlage keinen negativen Einfluss haben, wenn diese in Ordnung ist.


    Es geht viel mehr, das die Dichtlippe in einen Bereich gebracht wird, in den diese im normalen Betrieb gar nicht hinkommt, da dies der Gegendruck nicht zulässt. Hier kann bei schlecht gewarteten HBZ z.B. eine kleine "Kante" aus Ablagerungen entstehen oder durch Wasser (Korrosion) in der Bremsflüssikeit die Wandung etwas rauer sein. Das gibt einen bis dahin noch einwandfrei funktionierenden Dichtring den Rest..


    Normale Spuren lassen sich durch Honen beseitigen, bei Kossosionsmarken oder Stellen in der Zylinderwand kann man ausschleifen (zumindest gabs von ATE für ältere Fahrzeuge, bei denen das Instandsetzen dieser Teile zum normalen Werkstattalltag gehöhrte genaue Angaben über den maximalen Durchmesser nach dem Ausschleifen.) Dies gilt genauso für Radbremzylinder bei Trommelbremsen - was aber bei unseren modernen Fahrzeugen nicht mehr intressant ist.


    Da kaum noch eine Werkstatt diese Arbeit macht und ein Austauschteil nicht die Welt kostet wird dies eigentlich nur noch für Oldtimer gemacht bei denen Neuteile nicht mehr Lieferbar sind.
    Im Landmaschinen oder LKW Bereich sieht das anders aus.


    Damit es hier kein Missverständniss gibt: Bei einem Neuteil/Neuwagen kann durch Fuss/Pumpentlüftung kein Schaden am HBZ entstehen. Je älter der HBZ wird, desto warscheinlicher ist es das er das wiederholte volle Durchtreten des Bremspedals beim Entlüften übelnimmt.


    Grüße


    Georg


    PS.: Das man bei Arbeiten an Bremsen insbesondere beim Überholen von Bremsteilen keine Kompromisse macht brauch ich nicht extra zu erwähnen ?


    Ich gehe nicht davon aus das für unsere Fahrzeuge das Überholen von Bremskomponenten im TIS beschrieben wird.
    Wenns jemand vom Prinzip her intressiert, kann ich gerne die entsprechenden Unterlagen z.B. für ATE HBZ aus den 70ern zur Verfügung stellen. Am Aufbau hat sich bis heute nicht groß was verändert.

  • Die Dichtungen sehen so in Ordnung aus. Aber wie du schon sagst, wenn wenige Zehntel reichen, wird man das wohl nicht wirklich sehen.


    Allerdings konnte ich feine Riefen feststellen.
    Habe versucht diese so gut es geht zu fotografieren.
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  • Hallo,


    das Teil, das Du fotografiert hast gehöhrt zum Innenleben des HBZ.
    Es ist mal ganz einfach gesagt die "Kolbenstange" des HBZ, diese trägt die Dichtringe und gibt den Pedaldruck bzw. die Kraftvom HBZ weiter.


    Das was Dir im Zweifelsfall die Kanten der Dichtringe beschädigt ist die Wandung des Hauptbremszylinders selber, hier laufen die abgeblildeten Ringe und bauen den Druck auf.


    Schau mal hier:


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  • Sprich, da komm ich nicht ran um zu sehen, was defekt ist.
    Danke fürs Erklären :)

    Hallo,


    gerne - aber inspizieren kann man das im Prinzip schon.


    Man kann in den gereinigten Zylinder mit einer hellen kleinen Taschenlampe leuchten und anhand des Reflektionsbildes Fehler in der Wand sehen. Sieht man ganz gut ob alles blank ist oder obs Fehlstellen (Dunkele Flecken) gibt.


    Es gibt kleine 3 Arm Hongeräte für diese Druchmesser um mal "durchzuwischen". Schleifen ist ein anderes Thema das geht nicht so mal eben.


    Allerdings ist das wie gesagt nur bei der Instandsetzung von Teilen Intressant die nicht mehr zu bekommen sind.


    Als kleiner Hinweis:
    Sollte übrigens mal jemand vorhaben solche Sachen zu Zerlegen - Reinigung des Innenlebens nur mit Spiritus. Zusammenbau nur mit Hilfe von Bremzylinderpaste als Schmier-/Konserviermittel. Andere Sachen, wie Vaseline oder normales Fett sind da völlig Ungeeignet. Wie gesagt bis in die 80er Jahre waren solche Reparaturen in der Werkstatt normal. Von den Fahrzeug und Bremsenherstellern gibt es sehr gute Instandsetzungsanleitungen.



    Im Zeitalter von 15 Euro China Endoskopen ist auch für den kleinen Geldbeutel ein Blick in solche Bremzylinder oder auch durch Zündkerzenlöcher möglich, war früher undenkbar...


    Es gibt übrigens immer mehr Gadgets im Günstig Bereich die für den Privatmann toll funktionieren. Bei den letzten Autobesichtigungnen hatte ich einen China Lackdickenmesser mit LCD Display dabei, das Ding wird sogar mit Kalibierfolien geliefert. Für 15 Euro hat man sicher kein Profigerät, aber man kann klar erkenen wenn Nachlackiert wurde...

  • Es geht weiter :)
    Es ist nun der richtige Bremskraftverstärker samt funktionsfähigen Hauptbremszylinder verbaut, die Bremsanlage wurde mittels Laptop entlüftet und der Pedaldruck ist wie eh und je.


    Allerdings bremst der Wagen jetzt, ohne das man das Pedal überhaupt berührt...
    Sprich, man merkt beim Losfahren direkt einen Widerstand und das Ausrollenlassen gestaltet sich auch eher kurz.


    Der HBZ sitz richtig im BKV, am Pedalweg hat sich auch nichts verändert, Bremsflüssigkeit steht genau zwischen Min und Max.
    Was könnte es noch sein?

  • Mach erstmal eine vernünftige Diagnose. Also Auto aufbocken und schauen welches Rad / welche Achse bei laufendem Motor bremst / blockiert. Zum Verifizieren dann am betreffenden Rad kurz den Entlüftungsnippel öffnen. Sollte es wirklich an der Bremse liegen spritzt dann direkt Bremsflüssigkeit raus. Dann am ABS / DSC Block eine der beiden Bremsleitungen lösen die vom HBZ kommt. Wenn es bei einer der beiden Leitungen rausspritz, dann kommt der unerwünschte Bremsdruck vom HBZ, der dann kaputt ist. Wenn es nicht rausspritzt dann kommt der Druck vom ABS / DSC Block, der dann halt eine Macke hat.

  • Wagen aufgebockt, alle Räder blockieren mit Motor an/aus.
    Nacheinander alle Nippel geöffnet und wieder geschlossen. Vorne links kam ein ganz bisschen.
    Nach dem reihum Öffnen, ließen sich wieder alle Räder bewegen.
    Hinten links schlechter als alle anderen.
    Motor erneut an, auf die Bremse getreten, danach gleiches Verhalten wie vor dem Öffnen der Nippel.
    Nochmal reihum alle Nippel geöffnet, kam es nun hinten links raus.
    VL und HR gar nichts bis minimalst.
    Leitungen am ABS-Block geöffnet, kam aus beiden etwas raus.


    Habe den verdacht, dass gar nichts defekt ist, sondern der HBZ der falsche ist...
    Es ist der HBZ von dem BKV mit dem i=7.0........

  • Tips? Ja, hier meiner: Bring den Wagen in eine Fachwerkstatt und lass die Bremsanlage von Fachleuten Entlüften / Instandsetzen. Ich verstehe nicht
    wie man ohne Fachausbildung / Spezialwerkzeug an solch einem Sicherheitsrelevanten System wie der Bremsanlage Arbeiten kann / lässt.
    Ich schreibe das als gelernter Kfz-Mechaniker, nur damit klar ist das ich weiß wovon ich Spreche.


    Beste Grüße..,

  • Danke für deinen Hinweis :)
    Sei beruhigt, der Wagen wird seit mehr als sechs Monaten nicht mehr im öffentlichen Verkehr bewegt.
    Mir geht es ums Reparieren, Lernen und Verstehen.

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