Hier mal für alle Interessierten meine Lösung zu oben genanntem Fehler.
Ich habe einen E60 525d von Ende 2006, Laufleistung 220.000km. Vor kurzem kam die Meldung "Partikelfilter wechseln".
Nach Rücksprache mit dem und seiner Aussage, dass dies kein Problem ist solange ich keinen Leistungsverlust habe, habe ich das Serviceintervall zurückgesetzt und bin erst mal weitergefahren.
Nach weiteren 10.000km gab es plötzlich auf der Autobahn einen extremen Leistungseinbruch, d.h. bei durchgetretenem Gaspedal tat sich NICHTS mehr! Sobald die Drehzahl 2000 Umdrehungen erreichte ging ein Ruck durch den Wagen und er fuhr sich wie eh und je.
Sobald die Drehzahl wieder unter 2000 fiel, war sofort die Leistung wieder vollständig weg.
Nachdem ich rechts rangefahren bin und den Motor für mehr als 10 Minuten aus hatte, lief alles wieder wie normal.
Am nächsten Tag ging im Schubbetrieb plötzlich die Motorlampe an mit der Check-Control Meldung "erhöhte Emissionen".
Ich dachte, ok der Partikelfilter - also tauschen... mein Nachbar wartet Busse, in seiner Firma haben die ne Maschine zum reinigen von Partikelfilterpatronen von Bussen. Ich habe also meinen Partikelfilter ausgebaut, er hat ihn in der Maschine knappe 5 Stunden bei 600° ausgebrannt und dann mit Druckluft ne knappe Stunden ausblasen lassen. Die Maschine meldete 80gramm Asche, die entfernt wurde!
Perfekt, dachte ich, also per Tool32 nen Filtertausch durchführen, Fehlerspeicher löschen und ab auf die Bahn. Leider ging am nächsten Tag die Motorlampe wieder an (3. Motor-Warmstart). Das war zwar nicht schlecht mit der Filterreinigung, hatte aber wohl mit dem Fehler nichts zu tun.
Ein Besuch beim und einer freien Werkstatt ergab, dass
1. Der Turbo defekt sein soll (bzw. die Steuerstange verbogen ist) -> 1600€
2. der LMM defekt sein soll (da Meldung negative Regelabweichung, Luftmenge zu hoch) -> LMM 289€ plus Einbau
Defekter Turbo war aus meiner Sicht auszuschliessen (Auto hatte ja nach dem einmaligen Leistungsverlust diesbezüglich keinerlei Probleme mehr) und ein Wechsel des LMM brachte auch nichts.
Ich habe dann erst einmal das AGR gereinigt (war auch schon ordentlich versifft) aber auch das brachte nichts.
OK, also nachdenken...
Der Fehler mit der erhöhten Luftmasse trat erst nach dem Leistungsverlust auf. Die negative Regelabweichung (also AGR Fehler) musste also irgendwie in Verbindung mit einem Ausfall der Turbosteuerung (und dem somit partiell aufgetretenem Leistungsverlust) in Verbindung stehen.
Was haben AGR und Turbo gemeinsam? -> Die Unterdrucksteuerung!!!
Eine Beobachtung der Live-Werte in INPA während der Fahrt zeigte auch, dass sich die IST-Luftmasse vollkommen unabhängig von der SOLL-Luftmasse verhielt - ein Indiz dafür, das das AGR vollständig ausgefallen war.
Ich habe also die Ansaugbrücke entfernt (coole Anleitungen gibt es hier im Forum <-DANKE!) und die beiden Unterdruckschläuche zur Steuerung des AGR nebst des zugehörigen Unterdruckwandlers getauscht. Kosten beim für die Originalteile inkl. neuer Dichtungen für die Ansaugbrücke: 144€.
Nach dem Einbau gleich mal den Motor gestartet und die Luftmengen in INPA geprüft - die IST-Werte entsprachen fast zu 100% den SOLL-Werten!!!
Allerdings gab es noch den ein oder anderen Ruckler des Motors im Leerlauf, der sich aber durch weiteres Festschrauben der Ansaugbrückenschrauben um einer Viertelumdrehung vollständig beheben lies.
Ich bin nach dieser Aktion in den Urlaub gefahren und bis bis heute knapp 4000km gefahren. Der Fehler ist vollständig behoben und auch der Fehlerspeicher bleibt bis heute leer.