Des weiteren möchte ich mich auch selber künstlerisch betätigen und nicht immer alles fertige zu kaufen was mir andere vorsetzen ( obwohl es auch schöne Dinge gibt was andere erschaffen) möchte ich selber mir was zusammen bauen, es ist eine Faszination für Fahrmaschinen und sie nach meinem Geschmack zu verändern. Das kann vielleicht der eine oder andere gar nicht verstehen was es mir für ein Spaß gemacht hat heute meine Felgen zu lackieren
Klar kann ich das verstehen, wenn man sein Auto individuell herrichten möchte, um es von all den anderen abzuheben, klar macht das Vergnügen, selbst Hand anzulegen, keine Frage. Felgen lackieren gehört jedoch zum rein optischen Tuning, nicht zum technischen Motortuning, wie das hier besprochen wird in diesem Thread.
Ich persönlich teile Tuning in folgende Unterkategorien auf:
1. Technisches Motortuning, einschließlich Chip-Tuning.
2. Fahrwerkstuning/Optimierung, dazu gehören andere, meist breitere und größere Räder und Reifen, Tieferlegung, Gewindefahrwerk, andere Stoßdämpfer usw.
3. Optisches Tuning, wozu Sonderlackierungen aller Art einschließlich Folieren gehören und sonstige Veränderungen an der Karosserie wie Spoiler, ausgestellte Radhäuser usw.
Natürlich kann man alle drei Arten miteinander kombinieren, dem Erfindungsgeist sind da keine Grenzen gesetzt, allenfalls der Gesetzgeber setzt hier Grenzen, wenns straßentauglich bleiben soll.
Wer das als Hobby betrachtet, der soll es doch machen, steht jedem frei. Und es gibt ja auch das eine oder andere wirklich toll gemachte Auto, leider gibt es auch eine Vielzahl von verunstalteten Tuningergebnissen. Aber das ist alles persönliche Geschmackssache.
Übrigens sind fast alle Tuningmassnahmen, wenn sie im gesetzlichen Rahmen bleiben sollen, auch "gekauft", also von der Stange, dazu gibt es ja eine ganze Branche, die nur davon lebt, Tuningmassnahmen aller Art anzubieten, selbst machen kann man eigentlich nur Lackierungen und auch da muss man die fertige Farbe oder Folie kaufen. Sobald man ein zusätzliches Teil an seine Karosse schraubt, will der TÜV dafür die ABE oder ein Mustergutachten sehen, selber machen ist da nicht. Wenn man legal bleiben will.
In diesem Thread soll es jedoch eigentlich nur um ein Chiptuning für den BMW 550i gehen, da sind wir jetzt doch meilenweit vom Thema abgekommen.
Also zurück zum Thema:
Chiptuning ist doch nichts anderes, als dem Steuergerät falsche Werte auf Dauer vorzulügen, damit es mehr Kraftstoff einspritzt, als eigentlich nötig wäre, um die Leistung anzuheben.
Dabei gibt es höchst unterschiedliche Arten von Chiptuning, einmal diese zusätzlich in einer elektrischen Leitung einsteckbaren Zusatzboxen, dann gibt es Chiptuner, die an der Original-Elektronik herumbasteln, entweder nur per Flashen oder auch mittels Einlöten eines anderen Bauteils.
Der Vorteil der Zusatzboxen ist der, dass man dieses Gerät jederzeit wieder entfernen kann, z. B. für die TÜV-Prüfung oder für den Verkauf des Autos. Wer beim Verkauf des Autos dem Käufer allerdings verschweigt, dass das Auto mal getunt war, macht sich der arglistigen Täuschung strafbar. Kommt der Käufer irgendwann dahinter, bekommt der Verkäufer ernste Probleme, dafür gibt es auch keine Ablauf- oder Verjährungsfrist. Und feststellen kann man das, ob das Auto mal getunt war, ebenso wie man feststellen kann, ob der Tachostand manipuliert wurde.
Es gibt natürlich auch wirklich seriöse Tuner, die eng mit dem Hersteller zusammenarbeiten und in Kooperation ein sauberes, neues Steuerprogramm entwickeln, das dann auch den Segen des TÜV hat, sogar auch den Segen des Herstellers. Das ist jedoch sehr aufwändig, weil das gesamte Steuerungsprogramm praktisch neu geschrieben werden muss, das können nur IT-Fachleute in Zusammenarbeit mit Motor-Entwicklungsingenieuren, das dauert auch seine Zeit und kostet entsprechend Geld, eine Ein-Mann-Hinterhofbude kann das unmöglich leisten!
Mir sind da nur (für BMW) die Firmen Alpina und Schnitzer bekannt, die eng mit BMW zusammenarbeiten, sonst eigentlich niemand.
Und bei denen kann man meines Wissens nur Komplettpakete erwerben, also Chiptuning in Verbindung mit Fahrwerks- und mechanischem Motortuning plus optischen Tuningmassnahmen, die so ein Chiptuning dann sehr schnell sehr teuer machen. Das sind eben seriöse Tuner, die keine halben Sachen anbieten. Natürlich ist dann alles auch TÜV-tauglich.
Die Interessenten scheuen meist aus finanziellen Gründen diese große Investition und schauen sich nach billigeren Alternativen um.
Da gibt es dann eine große Anzahl an inzwischen bekannten Firmen, die nur dieses Chiptuning anbieten, eine Firma macht sogar Fernsehwerbung dafür.
Leider sind diese Tuningmassnahmen für unter Tausend Euro aus meiner Sicht nicht zu empfehlen, da sie allesamt nur wenige Werte, manchmal nur einen einzigen, die das Steuergerät verarbeitet, verändern, das heißt, der Motor läuft eigentlich mit einem Gemisch, das weder die Abgasnormen einhalten kann noch für den Motor selbst auf Dauer gut sein wird, von den mechanischen Überbelastungen, über die hier ja auch schon ausführlich geschrieben wurde, mal ganz abgesehen.
Viel gravierender erachte ich jedoch, dass ein derart getuntes Auto keine Betriebserlaubnis mehr besitzt, weil natürlich dieses Hinterhoftuner ihren Chip nicht zertifiziert haben, weil das viel zu teuer wäre.
Daher kann ich niemandem dieses Chiptuning der Billigheimer empfehlen, Finger weg!
Grüße
Udo