Darf ich diese Felgen fahren?


  • Da muss ich dir leider recht geben, man kann alles superkompliziert machen.


    k-hm. Es gibt vom TÜV eine vorgeschriebene Toleranzgrenze für die Spurverbreiterung, das sind für PKW 2% ~ 20mm, wenn du dich dabei in diesem Rahmen bewegst wird sich das fahrverhalten nicht verändern. Wenn du jetzt wie in unserem Beispiel die BMW Felge 8,5" ET18 mit der Felge aus dem Gutachten, 8,5" ET 12, vergleichst ergibt sich eine Differenz von 6mm je Seite, das wäre dann eine Spurverbreiterung von 12mm, also noch innerhalb der Toleranz.
    Da du in einer Antwort gesagt hast : Zitat"Habe noch keinen E60/E61 mit anderer als 20mm Einpresstiefe gefahren" hast du also keine eigene Erfahrungen damit gemacht. Aus eigener Erfahrung kann ich dir aber sagen das du keinen Unterschied beim Fahrverhalten feststellen wirst

  • Also wenn ich das hier so lese muß sich jeder tiefe Golf schon 2x um nen Baum gewickelt haben, und ich auch. Ich fahre auf dem X-Drive ne et35 mit 5mm pro Seite also ne ET 30. der Allrad hat serienmäßig ne et43 montiert. Hinten fahre ich sogar zur Et35 Felge noch 20mm Verbreiterung. Und der Bock läuft sowas von schnurgradeAus.


    Mal zum Verständnis. Das Vorderrad dreht um eine Achse die einen oberen und eine. Unteren Drehpunkt hat. Diese Achse bildet das "umgedrehte V" das Rad hat mit dieser Achse nichts zu tun. Denn es wird lediglich der Abstand des Rades zum Flansch verändert, der Achswinkel bleibt aber gleich. Der Radmittelpunkt hat mit dem Winkel der bzw dem Sturz rein garnichts zu tun.


    Übrigens Grundlagen der Fahrphysik: für die Stabilität eines Fahrzeugs ist immer die Nachlaufende Achse entscheident. Wenn ein Auto also nicht sauber gradeaus läuft mal die Integrallager und Silentlager nachsehen und ersetzen.

  • Zitat

    Original von k-hm
    An der vorgegebenen ET kann man ohne andere Radaufnahme nichts ändern.


    Die Radaufnahme, sprich die Nabe ist nur die Bezugsfläche. Die effektive ET kann man natürlich in einem technisch zulässigen Bereich innerhalb der Felge verändern.


    Zitat


    Die ET ist der Abstand von der exakten Felgenmitte nach außen zur Auflagefläche. Sie ist von der Reifen- und Felgenbreite unabhängig immer gleich, eben weil Mitte auch Mitte bleibt.


    Die ET ist selbstverständlich auch von der Felgenbreite abhängig. Mitte bleibt natürlich Mitte, aber den Abstand zur Aufnahmefläche bestimmt der Hersteller der Felge individuell nach eigenen Wünschen. Wenn das nicht so wäre, hätte VW teilweise ein großes Problem, wenn jedes Mal eine individuelle Felge mit ET 35/38/40/43/45 hergestellt werden müsste.



    Zitat


    ... Beim E60/61 ist bei einer ET20 Platz für 8 Zoll-Felgen, bei ET18 gehts bis 8,5 Zoll. Danach ist laut BMW Schluß.


    BMW setzt da keinen Schlußstrich und "verbietet" alles andere. BMW interessiert sich auch nicht für unseren Individualismus. Es werden gewisse Dinge die verkauft werden sollen angepasst, alles Weitere überlässt man im Zweifelsfall Ingenieuren, die das durchrechnen und auf Wunsch eintragen und gemäß gesetzlicher Vorgaben absegnen.


    Zitat


    Montiert man andere Felgen, muss man auf ein typgeprüftes und zulässiges Maß kommen. BMW gibt 18 und 20mm vor.


    Falsch, da gibt es nicht "das" Maß. Es gibt gewisse geringe Toleranzen, alles Weitere wird im Zweifelsfall im Fahrversuch ermittelt. Größer 2% Spurverbreiterung sind die Grenzen fließend und nicht pauschal alles verboten.


    Zitat


    BMW hat das nicht geprüft.


    Weil das auch zu aufwändig wäre. An Veränderungen am Fahrzeug hat der Hersteller kein Interesse. Das regelt der Markt innerhalb gesetzlicher Toleranzen und Regeln.


    Zitat


    Physikalisch gibts da nichts zu deuteln:
    negativer Lenkrollradius ist Pflicht, ohne geht nicht.


    Bis hin zu einem neutralen Lenkrollradius ist natürlich die Welt in Ordnung. Aber auch hier kann man im Zweifelsfall den Aufwand im Fahrversuch betreiben.


    Zitat


    BMW schreibt 20mm vor, damit das Fahrzeug gewissen Stabilitätsanforderungen genügt. Das DSC ist genau darauf auch ausgelegt, soll heissen:
    Die Elektronik geht von einer gewissen Stabilität aus. Verändere ich diese, könnten unvorhersehbare Reaktionen des DSC die Folge sein.


    BMW schreibt keine 20mm vor. Auch das DSC oder ABV sind davon in weiten Teilen nicht betroffen. Die vier Räder liegen weit auseinander und alle modernen Systeme arbeiten mit Raddrehzahlen und diversen anderen Parametern (Giermomente usw.). Viel wichtiger sind da Abrollumfänge und das Verhältnis von VA zu HA, da hier Fehler für diese Systeme lauern. Es ist ein deutlich schwerwiegenderer Fehler, falsche Rad- /Reifenkombinationen zu fahren, als das die ET ein paar Millimeter abweicht.


    Zitat


    ET12 ist auf ET20-Fahrzeugen definitiv instabiler als ET20, das Fahrzeug zeigt ein Eigenlenkverhalten, das vorher nicht da war und der Geradeauslauf wird auch schlechter. Könnte gefährlich sein, muss aber nicht.


    Das kann durchaus sein, aber auch hier sollte man erst Mal schauen, ob man durch die Veränderung Fahrwerksparameter deutlich in Bereiche verschiebt, die Probleme bedeuten.


    Zitat


    Aber BMW verkauft das sicher aus gutem Grunde nicht. Die haben durchaus ET12 und ET14 im Programm, lassen die aber für den E60/E61 nicht zu. Warum nicht?


    Weil BMW andere Sorgen hat. Im Übrigen gibt es Freigaben seitens BMW über diese Einpresstiefen. Die sind aber nicht frei zugänglich und werden auf Anfrage aus den technischen Dokumenten der damaligen Typgenemigung extrahiert. Aufwendig, aber zumindest ich bin so schon mehrfach ans Ziel gelangt.


    Zitat


    Die Achsverbreiterung um 2% bezieht sich auf die ungelenkte Achse. Formal vielleicht auch auf die gelenkte, aber NUR, wenn die Hersteller- und Sicherheits-Vorgaben nicht verletzt werden.
    Und z.B. bei Spurplatten an gelenkten Achsen, die die ET auf unzulässige Maße bringen, passiert das definitiv.
    Und an gelenkten Achsen liegen komplett andere Verhältnisse vor als an ungelenkten, da wirds u.U. schon nach einigen Millimetern kritisch.


    Die 2% sind ein allgemeiner Toleranzwert. Veränderungen in diesem Bereich sind technisch vertretbar und decken sich mit Toleranzbereichen der Hersteller - denn auch Fahrzeughersteller bieten bei unterschiedlichen Felgengrößen diverse ETs an, die geringfügig wandern.


    Zitat


    Mag sein, dass kleine Änderungen von wenigen MM nicht viel ausmachen. Man wird sie vielleicht in der Praxis nicht bemerken.
    Es geht dabei mehr um die Reaktionen des Fahrzeugs beim Bremsen, vielleicht in Kurven, oder bei hohem Tempo.
    Wer etwas verändert, sollte wissen, was er tut. Bei Spielen an sicherheitsrelevanten Bauteilen hört der Spass auch beim Gesetzgeber und bei Versicherungen auf.
    Für mich ist das Spielen an der Lenkung (dazu gehört auch die ET der gelenkten Räder) ein Spiel mit dem Feuer.


    Vorsicht ist immer die beste Variante und Sicherheit geht natürlich im Zweifelsfall vor, aber hier verweise ich mal auf die Antwort bezüglich ABV und DSC.

  • Hallo,


    habe diese Felgen auf meinen 520D ohne Probleme eingetragen bekommen.
    Hatte vorher bei meinem BMW Händler gefragt und habe das Traglastgutachten bei BMW angefordert. Wurde sogar von BMW abgerufen und habe dieses innerhalb von 2 Wochen bekommen.
    Habe beim BMW Händler einen Termin vereinbart bezüglich Abnahme, weil der TÜV Prüfer täglich dort vorbeikommt. Dauer ca. 2 Minuten ( Felgen waren schon drauf ), ist einmal ums Auto gegangen, Einzelabnahme geschrieben ( ca. 70,00 Euro ), Bin dann in den nächsten Tagen zum Straßenverkehrsamt gefahren und in den Fahrzeugschein eintragen lassen ( ca. 20,00 Euro ).
    Tip, wenn Ihr das vereinfachen wollt, macht es bei Euren BMW Vertragshändler. Dort kommt Ihr sicher durch.

  • Zitat

    Original von rhodanstein
    Hallo,


    habe diese Felgen auf meinen 520D ohne Probleme eingetragen bekommen.
    Hatte vorher bei meinem BMW Händler gefragt und habe das Traglastgutachten bei BMW angefordert. Wurde sogar von BMW abgerufen und habe dieses innerhalb von 2 Wochen bekommen.
    Habe beim BMW Händler einen Termin vereinbart bezüglich Abnahme, weil der TÜV Prüfer täglich dort vorbeikommt. Dauer ca. 2 Minuten ( Felgen waren schon drauf ), ist einmal ums Auto gegangen, Einzelabnahme geschrieben ( ca. 70,00 Euro ), Bin dann in den nächsten Tagen zum Straßenverkehrsamt gefahren und in den Fahrzeugschein eintragen lassen ( ca. 20,00 Euro ).
    Tip, wenn Ihr das vereinfachen wollt, macht es bei Euren BMW Vertragshändler. Dort kommt Ihr sicher durch.



    Die Welt ist doch so was von einfach. :top: :top: :top:

  • SOOOOO


    BMW angerufen, die haben im Haus nur Dekra, können keine Felgen eintragen :rollen: :bad: Mein Hausschrauber hat erst in 2 Wochen den Tüv da, vorher nur Dekra, die können auch bei Ihm nichts eintragen.


    Also bin ich zum Tüv gefahren.
    Ich würde sagen SEHR GENAUE Prüfung...
    Fahrgestellnummer verglichen, Hebebühne, Freigängigkeit, Autohöhe gemessen, Felgennummer mit Spiegel, ET alles angeschaut. Prüfer Probefahrt, Spurbreite berechnen.
    136€ später hatte ich mein Gutachten, dass ich die Felgen bei der Zulassungsstelle eintragen lassen kann.
    Ich hab noch gesagt, dass ich was von 70€ gelesen habe, da meinte er, dass noch ne halbe Stunde Arbeitszeit für die Prüfung dazu kommt...
    Naja, so weiss ich wenigstens, dass alles ok ist.
    Also kann man die Felgen auf nem E61 fahren! :top:


    In der Summe bin ich so immer noch günstiger als wenn ich andere "Noname" Felgen gekauft hätte.
    Allerdings habe ich das Gefühl dass Leistungsmässig doch ein paar schöne PS gegenüber den Winterreifen 225/50/17 verloren gegangen sind...
    Er liegt aber viel satter auf der Strasse.

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