STOßDÄMPFER ausbauen aber wie ??????????

  • Hallo,


    Nachdem ich auch meine Stoßdämpfer wechsel bzw. hinten schon gewechselt habe, muss ich sagen, dass eine richtige EBA schon geholfen hätte. Aufgrund der vielen doch plumpen Anfragen, der Reaktionen darauf und der spärlichen Rückmeldungen, wie es dann gelaufen ist, habe ich aber einfach drauf los geschraubt. Vielleicht hier mal meine Erfahrung zum E61 HA.


    1. 1 Woche vor Tausch schon mal die Schraube im Stoßdämpferauge mit Rostlöser behandelt
    2. da ich die Pendelstützen neu gemacht habe, Hinterachse hoch und diese gewechselt
    3. kofferraumboden ausgebaut, hier nur den Boden, die Seitenverkleidung kann drin bleiben, allein diese Info hätte mir ne Stunde gespart
    4Mutter am Auge lösen, aber nicht komplett raus
    5. zweiten Waagenheber unter de achsschenkel und Rad einfedern
    6. Mutter im Dom im Kofferraum lösen
    7. Rad ausfedern über zweiten Wasgenhebr
    8. Mutter im Auge endgültig lösen
    9. Stoßdämpfer entnehmen


    Am WE ist die Vorderachse dran.
    Versuche es erst einmal im kompletten Zustand auszubauen, also Dämpfer ohne Federspanner. Der bremssattel bleibt dran. Weitere Tipps sind willkommen.


    Gruß André

  • Ohne Federspanner brauchst gar nicht erst anzufangen. Du wirst das Federbein nicht aus dem Radkasten rauskriegen. Ich habe mal zwei Fotos von meinem Stoßdämpferausbau letztes Jahr angehängt, darauf sollte man sehen können wie die Platzverhältnisse sind.
    Ausnahme ist nur ein Gewindefederbein, das kann man einfach ein und ausbauen wenn der Teller komplett runter geschraubt ist.
    Aus deiner Aufzählung lese ich heraus dass du ohne Hebebühne gearbeitet hast? Kann ich für die vorderen Dämpfer gar nicht empfehlen, die hinteren Dämpfer sind im Vergleich zu den vorderen ein Spaziergang. Wenn es dir hilft, kann ich eine entsprechende Aufzählung der Arbeitsschritte die ich durchgeführt habe posten?

  • Hallo,


    Slider


    danke für die aufschlussreichen Bilder.
    Eine kurze Aufzählung der Schritte wäre willkommen. Federspanner habe ich schon da, war davon ausgegangen, dass man ohne ausbauen kann und die erst nach dem Ausbau zum Einsatz kommen...anscheinend braucht es den Platz aber doch, sieht so aus, als das man sonst nicht aus dem Radhaus kommt.
    Hast du ausser den Koppelstangen und dem Sattel sonst noch was gelöst`?


    Viele Grüße
    André

  • Hallo,
    okay, dann versuche ich es mal zusammen zu schreiben. Den Bremssattel habe ich allerdings nicht demontiert, ist auf den Fotos nur schlecht zu sehen.


    Benötigt wird:


    - Hebebühne
    - Federspanner
    - kleiner Meißel + Hammer
    - gut sortierter Ratschenkasten
    - Spezialwerkzeug zur Demontage und Montage von Domlager
    an Federbein


    1) Spurstangenkopf lösen und runter drücken, sollte einfach raus gehen (zum Lösen der Mutter ist ein Schlagschrauber von Vorteil, ansonsten großer Ringschlüssel + Hammer)
    2) Koppelstange lösen + abnehmen
    3) Bremsleitung und ABS- Sensorkabel aus Halter aushängen, Schraube lösen und entnehmen
    4) 3x Mutter am Domlager oben lösen
    5) Federbein ein Stück aus Domlageraufnahme lösen und Federspanner am höchst- und tiefstmöglichen Punkt ansetzen und Feder soweit vom Federspanner zulässig spannen
    6) kleinen Meißel in die untere Aufnahme des Federbeins treiben um diese zu spreizen
    7) Federbein mit Achsschenkel nach unten drücken und aus dem Radhaus ausschwenken, anschließend Federbein aus Aufnahme herausziehen (keine Drehbewegungen machen, nur ziehen)


    Wichtiger Punkt: Domlager


    Um das Domlager zu demontieren, auf das neue Federbein zu montieren oder ein neues zu montieren wird ZWINGEND Spezialwerkzeug benötigt, um die Kolbenstange des Federbeins halten zu können, während man die Zentralmutter anzieht. Konkret ist das eine lange Nuss, die mittig noch eine Aufnahme hat durch die ein langes, kleineres Werkzeug gesteckt werden kann. Niemals die Mutter mit dem Schlagschrauber anziehen oder die Kolbenstange mit einer Zange festhalten o.Ä.!!!
    Entweder das Werkzeug ausleihen oder mit ausgebauten Federbeinen in eine Werkstatt fahren die darüber verfügt und montieren lassen. Die Schlüsselweiten sind herstellerspezifisch, es existiert kein Universalwerkzeug dafür. Wenn kein Drehmomentschlüssel angesetzt werden kann, die Mutter etwas mehr als handfest anziehen.


    Wiedereinbau: Die Anzugsdrehmomente stehen auf Seite sieben hier im Thread. Spurstangenkopf und Schraube Federbeinaufnahme in Normallage anziehen (Achse belastet). Dies kann man auf der Hebebühne darstellen indem man einen Holzbalken unter den Achsschenkel stellt und das Fahrzeug vorsichtig ablässt. Die Muttern oben am Federbeindom dürfen nur 1x verschraubt werden, da sie eine Verliersicherung haben, also vorher neue besorgen.
    Nach erfolgter Montage in der Fachwerkstatt die Spur einstellen lassen.
    Falls du noch weitere Infos benötigst, hier posten oder PM.

  • Hallo Slider,


    danke für deine Darstellung.


    Kleine Frage zum Thema Domlager.
    Ich habe das hinten so gemacht, das sich den Imbus gesteckt und mit nem 10er gehalten habe und die Mutter mit einem gekröpften Schlüssel öffnen konnte. Also Mutter, gekröpfter 18er, dann langer Imbus mit 10er Ring gehalten. So weit kommt man mit nem 18er doch ran. Das sollte doch vorn genauso sein.


    Gruß André

  • Das Domlager hinten ist kein Thema, da kommt man gut ran. Das Prinzip ist vorne dasselbe, allerdings sitzt dort die Mutter so tief im Domlager, dass man mit einem abgekröpften Ringschlüssel nicht rankommt. Ohne das Spezialwerkzeug hast für die vorderen Dämpfer keine Chance.

  • Zitat

    Original von Slider
    Das Domlager hinten ist kein Thema, da kommt man gut ran. Das Prinzip ist vorne dasselbe, allerdings sitzt dort die Mutter so tief im Domlager, dass man mit einem abgekröpften Ringschlüssel nicht rankommt. Ohne das Spezialwerkzeug hast für die vorderen Dämpfer keine Chance.


    Spezial? Ne langnuss mit Sechskant oben drauf geht prima.

  • Wenn man einen langen Imbusschlüssel hat könnte es beim originalen Federbein gehen, stimmt. Bei meinem Fahrwerk musste ich die 18er Mutter mit einem 10er Sechskant kontern, da geht ohne das Werkzeug nichts.

  • Hallo,


    ich besorge mir heute noch ne lange Durchgangsnuss (So heisst das Ding), dann kann nichts mehr schief gehen. Die erste Ladung WD40 gab es schon vor einer Woche...mal sehen, was alles festgegammelt ist.


    Viele Grüße
    André

  • Hallo,


    ich möchte mich hier noch einmal melden, da ich ja einige Informationen aus diesem Thread habe und die Federbeine damit erfolgreich wechseln konnte.


    Erstens, den Wechsel habe ich ohne Bühne nur mit zwei Wagenhebern gemacht.


    Die erste Seite hat mich schon ziemlich beschäftigt, dies aber insbesondere dadurch, dass ich das Federbein mehrfach ein- und ausbauen musste, da der Federteller gegenüber dem Original-Alpinafederbein eine andere Einbaulage hat.
    Die Beifahrerseite war dann in einer Stunde erledigt.


    Was ich heute anders machen würde, wäre das Domlager.
    Das Domlager würde ich heute noch im Radhaus ausbauen bzw. Einbauen. Dadurch braucht man nciht ganz soviel Spannung auf die Federn zu geben und spart sich doch einiges an Zeit (hatte 3 Einzelne Spanner je Feder verwendet).


    Des Weiteren hatte ich mit keinen Schrauben ein Problem, da ich die eine Woche zuvor in WD40 getränkt hatte.


    Der Rest ist eigentlich selbsterklärend gewesen.


    Für das Öffnen der Mutter im Domlager habe ich einen 7€ Steckschlüssel verwendet, auf dem ich aussen einen 24er Schlüssel ansetzen konnte. Also nix mit teurem Spezialwerkzeug. Eine 21er Zündkerzennuss hätte auch funktioniert.


    Viele Grüße
    André

  • Mit einem Ringschlüssel und Kraft. Mit einem Hammer auf einen Schlüssel zu schlagen oder einen Schlagschrauber dafür zu nutzen ist fachlich einfach falsch. Genauso ist es nicht fachmännisch nen Kugelkopf mit nem Hammer aus zu treiben.


    Mit dem richtigen Werkzeug ( einem passenden Schlüssel und einem Abzieher für Kugelgelenke) ist das alles kein wirkliches Problem. Wenn man die Muttern nicht los bringt: -> Bäckerei-> Schwarzbrot essen...

  • Ich habe nie behauptet dass man den Spurstangenkopf mit dem Hammer aus der Aufnahme dreschen soll. Ich meinte lediglich das Schlagen gegen den Ringschlüssel. Als ich meine Spurstangenköpfe demontiert habe, war mit normalem Ringschlüssel rein gar nichts zu bewerkstelligen (hatte ich anfangs lange versucht) deswegen bin ich auf den Schlagschrauber ausgewichen. Wenn so eine Mutter mal richtig fest sitzt, kriegt man die mit einem normalen Ringschlüssel der nicht gerade einen Meter lang ist nicht ab, Schwarzbrot hin oder her. Meine Meinung.


    Nichtsdestotrotz finde ich deinen Kommentar von wegen fehlender Grundsätze unsachlich und beleidigend. Ein von mir empfohlenes Spezialwerkzeug (wie es übrigens auch jede seriöse Werkstatt standardmäßig zum Wechseln der Dämpfer benutzt) wird abgelehnt, während das simple Lösen einer festsitzenden Schraube ohne vernünftige Begründung als fachlich falsch deklariert wird. Ich wäre vergangenes Jahr froh gewesen hätte mir jemand im Vorfeld von dem Werkzeug für die Domlager berichtet, ich durfte Samstag dann nachmittags nämlich eine Werkstatt suchen die darüber verfügt und noch offen hat.


    Ich bin stets für konstruktive Kritik und Hinweise offen, hoffe aber dass das hier gerade nicht den generellen Umgangston im Forum wiederspiegelt- so macht es nämlich wenig Freude anderen mit Informationen weiter zu helfen.

  • Info ist immer schön. Wenn du eine Begründung haben möchtest warum es fachlich falsch ist eine Mutter am Kugelkopf mit einem Schlagschrauber zu lösen: sitzt lediglich die Mutter auf dem Gewinde fest und nicht der Zapfen in der Bohrung zerstört man die PTFE-Auskleidung um den Kugelkopf herum unter Umständen. Benutzt man zum Beispiel einen HD-Schlüssel, welcher länger ist wie ein normaler, so sieht man sofort wen der Bolzen mitdreht, hat aber ausreichend Kraft um die Mutter zu lösen. Dreht das Gewinde mit, dann kann man die Mutter zum Beispiel sprengen.


    Und zum Thema Spezialnuss: weshalb ein teures Spezialwerkzeug kaufen wenn es mit alltäglichem Werkzeug auf die gleiche Weise, ohne etwas zu beschädigen, auch geht. Hier könnte man zum Beispiel auch einen Rohrsteckschlüssel nehmen. Kosten in annehmbarer Qualität im Satz etwa 13€.


    Ach ja, mit was hast du eigentlich beim OEM-Dämpfer die Kolbenstange des Dämpfers am einfahren gehindert? Weil das bringt den Hobbyschrauber sicher in die Werkstatt.

  • Zitat

    Original von 530xit
    Ach ja, mit was hast du eigentlich beim OEM-Dämpfer die Kolbenstange des Dämpfers am einfahren gehindert? Weil das bringt den Hobbyschrauber sicher in die Werkstatt.


    War nicht nötig, habe auf KW Gewinde V2 umgerüstet. Deswegen bin ich wie gesagt um das Sonderwerkzeug nicht herum gekommen, da die Kolbenstange dort mit Sechskant gekontert werden muss.
    Deine Erklärung zum Kugelkopf ist einleuchtend, falls ich nochmal an der Ecke arbeite organisiere ich mir einen entsprechenden Ringschlüssel.

  • Es war auch nicht böse bzw persönlich gegen Dich gerichtet. Aber das sind halt Grundsätze die wichtig sind.


    Und mit ner Langnuss oder nem Rohrsteckschlüssel kommt man durch die Öffnung oben sogar mit ner kleinen Ratsche mit Verlängerung an den Innensechskant bzw Torx zum gegenhalten.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!