Hallo zusammen,
ich bin seit einiger Zeit hier stiller Mitleser, aber nun möchte ich mich doch mal mit einem Problem an das Forum wenden und hoffe zumindest ein paar Ideen für den Kern des Problems zu bekommen.
Vorweg: Ich fahre einen 530i N52 Baujahr 2005 mit nun 190.000 km. Bisher keine motorseitigen Probleme.
Die Situation erkläre ich mal sehr ausführlich:
Vor ca. 3 Wochen ging bei mir auf dem Rückweg von der Arbeit (Wegstrecke 80 km Autobahn) nach einiger Zeit Fahrt bei ca. 180-200 km/h die gelbe Warnleuchte „Motor zu heiß“ an. Kurz darauf dann die rote Leuchte „Motor überhitzt“ (oder so). Bin noch kurz langsam weitergefahren, Heizung volle Pulle, Leuchte ging dann wieder aus. Zum Glück kam gerade ein Rastplatz auf den ich rauf bin. Nach 30 min habe ich den Kühlmittelbehälter aufgemacht und der Wasserstand war nur niedrig aber noch sichtbar. Habe dann Wasser nachgefüllt und bin langsam ohne weitere Warnmeldungen nach Hause gefahren.
In der Werkstatt (ist eine frei Werkstatt mit gutem Ruf) wurden nach erster Sichtkontrolle eine kaputte Dichtung durch die offensichtlich das Kühlmittel rausgedrückt wurde und der Temperaturfühler ausgetauscht.
Dann aber das gleiche Spiel wieder (habe jetzt regelmäßig die Kühlmitteltemperatur im Geheimmenü anzeigen lassen). Stadtverkehr und gemäßigte Überlandfahrt (so bis 120-140 km/h) ist alles ok. Temperatur schwankt zwischen 97 und 105 Grad. Längerer Stadtverkehr auch mal 110 Grad, aber es geht wieder runter. Fahre ich aber etwas länger im höheren Geschwindigkeitsbereich, so 160 km/ und schneller geht es irgendwann wieder auf 120 Grad und gelbe Warnleuchte. Wasserpumpe läuft an, dies konnte man beim Entlüften und auch beim Test im Stand bei laufendem Motor und offenem Ausgleichsbehälter sehen. Drehzahl der Wasserpumpe ging auch im Test am Diagnosegerät auf 97 %. In der Werkstatt wurde nach Probefahrt mit Diagnosegerät die Temperatur an 2 verschiedenen Stellen gemessen. Am Kühler bleibt sie bei irgendwas in den neunzigern und am Motor in der Nähe der Wasserpumpe geht sie dann auf 120 Grad (und höher).Fehlerspeicher sagte übrigens nichts.
Nach diesen Ergebnissen sah der Meister erstmal zwei mögliche Ursachen: Wasserpumpe (läuft zwar elektrisch gesehen, aber vielleicht Flügel kaputt und deshalb bei hohen Geschwindigkeiten zu wenig Förderleistung) oder defekte Zylinderkopfdichtung.
Letzten Woche wurde dann die Zylinderkopfdichtung getestet. Resultat: Alles in Ordnung, keine Abgase im Kühlwasser nachzuweisen. Keine Undichtigkeiten zu erkennen. Auch sonst keine Hinweise auf defekten Zylinderkopf. Kein Qualm. Kein Öl im Kühlwasser oder umgekehrt, kein Leistungsverlust etc. Daraufhin dann Wasserpumpe, beide Thermostate und natürlich Kühlwasser gewechselt. Laut Meister nach Probefahrt alles wieder ok.
Die letzten Tage nur Stadtverkehr – nix zu merken –Temperatur unauffällig. Hinweg zur Arbeit auf der Autobahn bei 120-150 km/h war die Temperatur in Ordnung (97 -110 Grad). Auf dem Rückweghabe ich dann den höheren Geschwindigkeitsbereich angetestet. Und wieder nach nicht mal einer Minute 180 km/h 120 Grad und die gelbe Warnleuchte. Auf dem nächsten Rastplatz Kühlmittel gecheckt: war noch voll – so sehr sogar, dass über die Ausgleichsöffnung etwas ausgetreten ist).Langsam und bei voller Heizung dann nach Hause. Temperatur immer so zwischen 111 und 118 Grad. Drehe ich dann zwischendurch testweise die Heizung wieder runter geht’s sofort wieder schnell Richtung 120 Grad.
Problem tritt also offenbar nur auf, wenn längere Zeit schnell gefahren wird. Bin jetzt aber nach den erfolgten Reparaturen etwas ratlos (und ich befürchte, dem Werksattmeister geht es ähnlich)
Natürlich stehe ich, sobald es geht, wieder in der Werkstatt auf der Matte – gerade nach den eben gerade ausgeführten Reparaturen. Trotzdem beschäftigt mich das im Moment so sehr, das ich für jede (fundierte) Idee dankbar wäre, was denn noch als Auslöser für das geschilderte Problem in Frage kommen könnte (verstopftes Kühlsystem, nicht richtig schließender Deckel vom Ausgleichsbehälter, …).
Danke im voraus für eure Ideen.
Gruß
Martin