WOW, was für eine gute und ausführliche Erklärung!!
Die Erklärung ist absolut schlüssig und deine Aussage, dass es wohl nicht Getriebe oder Wandler sind wurde heute durch eine Probefahrt eines BMW-Meisters bestärkt.
Es wurde der Fehlerspeicher ausgelesen und alle Fehler gelöscht. Waren nur belanglohse Fehler drin. Danach haben wir die Adaptionswerte des Getriebes ausgelesen, welche laut Aussage des Meisters sehr hoch waren.
Danach sind wir ein paar Meter gefahren und ich konnte gar nichts mehr feststellen (da das Problem nur sporadisch auftritt ist diese Aussage natürlich nur mit Vorsicht zu geniessen ).
Er meinte das Löschen der Werte könnte helfen, da ich mir nicht sicher bin, ob diese Werte beim Ölwechsel in der freien Werkstatt zurückgesetzt wurden.
Bisher wurden folgende (mechanischen) Dinge am Auto durchgeführt:
Datum km Bemerkung
01.10.2009 80.388 Service Mikrofilter, Reparatur Kopfstützenantrieb
01.03.2010 87.281 Service, Motoröl, Filter, Bremsen mit Scheiben vorn
01.02.2011 108.329 Lüfter mit Zarge
01.09.2011 122.434 Ölservice, Mikrofilter
01.04.2013 135.575 PDC vr, 2 Radlager hinten, Standlicht vr
01.01.2014 155.100 TÜV, ASU, Motoröl, Bremsflüssigkeit, Scheibenwischer, Bremsen hinten komplett
01.01.2014 155.846 Radlager, vorne rechts
01.01.2014 179.476 DPF Regeneration
01.05.2014 187.552 Service, Motoröl 0W-30LL4, Filter
01.07.2014 191.442 Glühstifte mit Steuergerät, Druckwandler und Sammler für Ansaugluft, Bremskraftverstärker mit Unterdruckleitungen, Bremsflüssigkeit
20.09.2015 206.700 Getriebeölwechsel, DPF, Innenraumfilter, Reparatur Anschluss Kat
05.01.2016 216.400 Service: Ölwechsel mit Filter
10.01.2016 216.756 Reparatur Unterdruckschläuche Turbolader
Über Injektoren habe ich noch gar nicht nachgedacht. Wie erkennt man denn, wenn diese defekt sind?
Das Problem tritt wie gesagt sehr sporadisch auf und teilweise auf mehreren hundert Kilometern gar nicht. Nach (manchen) Vollgasfahrten kommt es mir dann so vor, als wüsste die Automatik dann nicht mehr was sie bei langsamen Fahrten machen soll und als wenn sie vom 5ten in den 6ten, 6ten in den 5ten etc. mehrfach und schnell hintereinander schaltet oder es ist der Wandler der schnell die Drehzahl (Schwankungen von 500 U/min) wechselt....
edit: achso, das Auto ist nicht gechippt und wurde/wird immer warm und kalt gefahren sowie hauptsächlich auf langen Strecken (<30km pro Weg) bewegt
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Geschaltet werden die Gänge eines Automaten durch Lammellenkupplungen im Ölbad und dies sind keine Reibkupplungen (Friktionskupplung), sondern Adhäsionskupplungen. Die Beläge dieser Lammellenkupplungen sind aus einem Papierähnlichen Material. Heißen auch Papierbeläge. An diese Haftet das Öl und durch Druck wird dieses Öl zäh und kann Kraft übertragen. Experiment gefällig:
Nimm einen absolut glatten Küchentisch und ein dünnes, absolut glattes Schneidebrettchen. Diese kannst du wunderbar über den Tisch schieben. Den Widerstand kannst du erhöhen, in dem duch Gewicht auf das Brettchen packst - dieser Widerstand wird durch Friktion, also Reibung erzeugt. Nun bringst du zwischen Brettchen und Tisch ein paar Tropfen Wasser. Es gibt keinen Kontakt mehr, das Wasser wirkt wie Schmiermittel, es geht leichter. Nun aber nimmst du Honig. Er ist auch flüssig und dennoch wirkt das Brettchen wie festgeklebt, obwohl sich Brettchen und Tischplatte nicht berühren. Das ist das Prinzip einer Adhäsionskupplung. Automatiköl unterscheidet sich von anderen Ölen dadurch, dass es bei hohen Differenzgeschwindigkeiten und dünnem Spalt seine Schmiereigenschaft verliert und fast wie Kleber wirkt. Auch bei Viskokupplungen nutzt man diesen Effekt.
Beim mechanischen Aufeinandertreffen der Lamellen kommt es dann zu keinem Reibverschleis, weil der Kraftschluss durch die Adhäsion bereits existiert. Deswegen sind die Beläge extrem dünn und aus einer papierartigen Substanz. Ist das Öl erschöpft, kommt es zu einem Reibverschleis, der das Getriebe weich werden läßt, die Beläge extrem schnell verschleist und das Öl nach verbranntem riechen läßt. Alters Öl schmiert dann statt zäh zu werden und zwar dort wo es nicht soll: An den Belägen.
Eine Lamellenkupplung ist ein Adhäsionskupplung im Gegensatz zur Friktionskupplung, die vollständig trocken läuft. Bei der Adhäsionskupplung wird die Zähigkeit des Öls genutzt, welches beim Schließen der Kupplung durch immer enger werdende Spalte zwischen Geber. und Mitnehmerlamelle so zäh wird, das eine Relativbewegung nicht mehr möglich ist. Sprich: Die Kraftübertragung findet über das Öl statt und nicht durch Kontakt der Kupplungen.
Du sagtest das Ruckeln kommt nach Volllastfahrten, dann hat sich das Getriebe erledigt. Du hast vor kurzem das Getriebeöl gewechselt, damit ist alles in Ordnung. Wenn der Wandler "etwas schaden" genommen hätte, sind die Symptome eine schlechterer Kraftfluss durch das Öl. Du merkst daran, dass die Automatik anfängt später zu schalten. Sollte das nicht sein, ist da alles in Ordnung und ich denke wir sollten uns dann eher den Injektoren zuwenden. Ist der Wagen gechipt oder war es mal?