Hallo zusammen,
an der Stelle vorweg mal danke für die Aufnahme im Forum, bevor ich euch mit meinem E60 "Leiden" auf die Klötze gehe 😉
Das Thema wurde - glaube ich - schon des Öfteren beschrieben und scheint auch kein Einzelfall zu sein. Sollte ich daher den Beitrag eher anknüpfen oder in einen anderen Bereich verschieben, dann bitte ich um Nachsicht.
Folgendes:
Ich habe mir vergangenes Jahr Oktober einen E60 530D mit 180.000 km auf der Uhr geholt. Automatik, EZ 2007, Facelift Modell. Bis nahe an die 200.000 km war alles schick. Absolut ruhiges Fahren auf der Autobahn, völlig egal welcher Geschwindigkeitsbereich.
Dann fing es langsam an. Ich bin in der Früh auf die Autobahn gefahren und die Kiste hat angefangen über die Karosserie zu vibrieren. Die Vibration schwingt gefühlt die Karosse auf, sodass diese insbesondere im Beifahrersitz deutlich sichtbar wird. Die Lehne schwingt vor und zurück.
Symptome:
- Vibration unabhängig vom Gang. Ist in jeder Fahrstufe identisch
- keine allzu hohe Frequenz, eher hohe Amplitude
- am deutlichsten spürbar im Bereich von 110-140 km/h
- unter Last wenig bis kaum spürbar. Im Schubbetrieb (abtouren in den Geschwindigkeitsbereich) durch Motorbremse deutlich zu spüren
- gefühlt tritt die Vibration bergab mit Motorbremse eher auf als unter leichter Last mit Tempomat
- schalte ich im Moment der Vibration in den Neutral N , dann werden aus den Vibrationen mit hoher Amplitude und geringer Frequenz, Vibrationen mit niedriger Amplitude und hoher Frequenz. Erhöhe ich dann aber minimal die Motordrehzahl, dann ist die Vibration weg.
- keinerlei abnormalen Geräusche vom Motor, Geriebe, Fahrwerk zu vernehmen
Durchgeführte Arbeiten mit der Hoffnung auf Besserung (aufsteigend von simpel bis ätzend, in dieser Reihenfolge):
- Radsatz zurück auf Sommerräder gewechselt und geprüft ob's daran liegt, negativ
- Radsatz komplett neu gewuchtet, negativ
- Bremsscheiben und Beläge vorne erneuert (Zimmermann), negativ
- Bremsscheiben und Beläge hinten erneuert (Zimmermann), negativ
Anmerkung: Da sich beim Bremsen mit leicht angelegten Belägen die Vibration massiv verstärken lies, habe ich zunächst auf die Scheiben getippt. Also die Radnaben penibelst gesäubert, Scheiben und Beläge neu, aber es hat sich Null Komma Null Änderung ergeben.
- Handbremse eingestellt und Beläge erneuert im Zuge der Bremsen Erneuerung hinten, negativ
- Kardanwelle neu gelagert mit neuem Mittellager, Zentrierhülse und neuem Kugelgleichlaufgelenk, negativ
Alle Arbeiten wurden von einem gelernten BMW Mechaniker mit mir zusammen durchgeführt.
... So, langsam hab ich ehrlich gesagt keine Nerven mehr.
Beim Ausbau der Kardanwelle habe ich am Getriebeausgang mal gewackelt und meine dort geringes Radialspiel an der Welle zu spüren. Ich hoffe daher nicht, dass es das Getriebe Ausgangslager ist.
Ich habe auch schonmal was von den Schwingen der Hinterachse gelesen, dass diese ursächlich sein können aber oft zuletzt getauscht werden, da vom Aufwand und finanziell ein Desaster.
Hat jemand die gleichen Erfahrungen machen müssen und für mich einen Tipp, wo ich am ehesten angreifen sollte, ohne ins Blaue Teile zu erneuern?
Den beschriebenen Symptomen nach hätte ich auf jeden Fall auf den Antriebsstrang ab Getriebeausgang getippt da sich weder Drehzahl, noch Gang abhängig, was an der Vibration ändert. Außer ich bin im Neutral bei ca. 120 km/h, wie oben beschrieben.
Danke euch vorab für eure Hilfe und Grüße vom Bodensee