DPF off, AGR off, chippen - ich weiß nicht

  • Hi zusammen,


    mein DPF ist bald so weit, der erste Fehler steht schon im FS (530d, 212.000 km).


    Jetzt stehe ich vor der Frage "Raus mit dem Zeug oder tauschen?"?! In dem Zuge würde ich direkt noch AGR off und chippen lassen, nicht wegen dem Mehr an Leistung an sich sondern wegen dem reduzierten Verbrauch und schönerem Ansprechverhalten.


    Aber machen oder nicht?!
    Wenn man das Auto mal wieder verkaufen will, müsste man vorher alles wieder Rückgängig machen => doof
    Sollten die beim TÜV die AU wieder einführen => doof
    Aber jeden Tag mehr zu verbrauchen als nötig => auch doof
    etc. etc. - alles doof :D


    Oder doch einfach nur den DPF tauschen weiter wie bisher?


    Wie ihr merkt geht es hier nicht um "was sind die Auswirkungen von" auf technischer Ebene. Was die Sachen technisch bedeuten weiß aber was ist eure Meinung?


    Lohnt sich das? Oder lohnt sich das nicht?


    Gruß
    BigM


  • Ein DPF ist bald nicht so weit. Die Serviceintervalle wurden mal zu einer Zeit eingeführt als man kaum Langzeiterfahrung mit dem Ding gemacht hatte. Im normalen Betrieb hält der DPF ein Auto leben. War beim Airbag und Kat genau so, da dachte man auch zu beginn die müssten nach einer Weile getauscht werden. Heute bleiben die für immer drin. Vorausgesetzte ein Diesel wird auch wie ein Diesel gefahren und nicht wie ein Benziner. Getauscht wird nur wenn der defekt ist, defekte entstehen durch Kurstrecken und falschen Umgang.


    Durch Chiptuning werden sämtliche Komponenten des Motors über das hinaus betrieben, wofür die ausgelegt sind. Dazu ist es recht naiv zu glauben, mehr Leistung und weniger Verbrauch erzielen zu können. Die mehr PS wollen auch angetrieben werden. Dazu kommt noch, solange nicht alles tadellos eingetragen ist, hast du keine Betriebserlaubnis mehr. Sprich, kein Versicherungsschutz. Ein guter Tuner wird dich auch nie von Hof lassen, wenn nicht alles eingetragen ist.


    Wenn einem die Sechszylinder zu viel verbrauchen, für die Kunden gibt es auch die Vierzylinder. Sollte der DPF tatsächlich defekt sein, mal zu einem Reinigungsspezialisten schicken. Eventuell können die was machen. Ansonsten austauschen und den Rest so lassen. Würde sich nicht lohnen.

  • HI,


    ich würde den DPF selber spülen. Hatte dazu hier mal was geschrieben:


    http://www.e60-forum.de/thread.php?threadid=41956&sid=


    Dann hast du das Bauteil mal in der Hand und siehst was Sache ist.


    Das AGR würde ich nicht deaktivieren sondern nur über die Software den Anteil der rückgeführten Abgase reduzieren.


    Ich empfehle nur moderat zu tunen. Dann hast du auch lange Spaß damit. Z.B. von 500 auf 540 Nm.


    Gruß
    Dominic

  • Zitat

    Original von Master Erie


    Ein DPF ist bald nicht so weit. Die Serviceintervalle wurden mal zu einer Zeit eingeführt als man kaum Langzeiterfahrung mit dem Ding gemacht hatte. Im normalen Betrieb hält der DPF ein Auto leben. War beim Airbag und Kat genau so, da dachte man auch zu beginn die müssten nach einer Weile getauscht werden. Heute bleiben die für immer drin.


    :hilfe: sag mal was schreibst`n da für`n Zeug ?


    Schon mal was von Asche (nicht zu verwechseln mit Ruß) gehört ?
    Hocus Pocus - hast du`n Zauber-DPF ?


    Zitat

    Original von Master Erie
    Ein guter Tuner wird dich auch nie von Hof lassen, wenn nicht alles eingetragen ist.


    dann gibt es wohl nur böse Tuner :D


    Zitat

    Original von Master Erie
    Wenn einem die Sechszylinder zu viel verbrauchen, für die Kunden gibt es auch die Vierzylinder.


    ach was :spinnen:


    Zitat

    Original von Master Erie
    Sollte der DPF tatsächlich defekt sein, mal zu einem Reinigungsspezialisten schicken. Eventuell können die was machen. ....Würde sich nicht lohnen.


    hä ? :?:


  • In regelmässigen Abständen werden die angesammelten Rußpartikel abgebrannt. Das geschieht leider nicht ganz vollständig. Vor allem weil im Abgas auch Reste anderer Stoffe vorhanden sind, die in Spuren bereits im Diesel zu fionden sind. Als damals die Partuikelfilter entwickelt wurden, machten man Messungen und stellte fest, das ein gaaanz kleiner Anteil nich abgebrannt werden konnte. Also gingen wir her und rechneten einfach hich, wann diese Rückstände zum Problem werden könnten - ohne zu wissen ob sie es wirklich werden würden.


    Die Praxis lehrte uns eines besseren. Die ersten 50.000km sammeln sich diese nicht flammbaren Schadstoffe an und dieser Level bleibt dann konstant, weil ein Teil der nicht flammbaren Stoffe durch die poröse Masse durchdiffundiert und somit rausgeblasen wird. Dieser nette Selbstreinigungseffekt war vorher unbekannt. Damit braucht das Teil auch nicht gewechselt zu werden, wenn es nicht defekt ist. Und die ersten die meckerten, waren die Werkstätten - wie eigentlich immer, wenn Wartungsarbeiten wegfallen. Auch das war beim Katalysator schon damals so. Auch bei Airbags hatte man am Anfang Angst, das diese nach zehn Jahren nicht mehr funktionieren könnten und empfahl den Ausstausch.

  • Hi,


    danke für eure Beiträge, aber bitte lasst den Thread nicht zu einem "Wie funktioniert ein DPF" Thread verkommen, dazu gibt es ja schon Threads.
    Mich interessiert wirklich die Meinung zu dem Thema "machen oder nicht machen", denn...


    Bzgl. DPF:
    Aufgrund eines Umzugs meiner Firma, fahre ich nun jeden Tag (je nach Strecke) 16km, davon die (erste) Hälfte Stadt, die zweite BAB. Und ich merke wie der Karren über dieses Jahr hinweg ein bisschen weniger Leistung und ein bisschen mehr Verbrauch (~0,5l/100km mehr als noch im Februar) bekommen hat.


    Ob das nun wirklich an der Strecke liegt weiß ich nicht, denn ich fahre ca. 22 Minuten und nach 10 Minuten ist der Karren warm - erreicht also seine Betriebstemperatur aber der DPF ist nun schon ca. 210tkm alt (das Auto war davor ein 90% Langstrecke Fahrzeug) und im FS hab ich seit 1000km "Begrenzte Restlaufstrecke des Partikelfilter verfuegbar" (kompletter Eintrag am Ende des Posts falls da jemand mehr draus lesen kann als ich).


    Nun der Punkt: Ich werde auch in Zukunft dieses Fahrprofil haben. An sich eher was für einen Benziner. Der Diesel steht nun aber auf dem Hof und weil er in gutem Zustand ist, Ausstattung passt, etc. (und ich ihn natürlich liebe :D ) will ich ihn auch nicht abgeben.


    Unter der Voraussetzung, dass ich ein nicht optimales Fahrprofil für einen Diesel habe stellt sich mir die Frage: DPF ersetzen oder DPF off?
    Ich persönlich bin kein DPF Fan aber Punkte die dagegen sprechen sind natürlich TÜV, ABE, ggf. soll ja die AU wieder eingeführt werden...
    Andererseits, den DPF zu tauschen nur damit der sich wieder zusetzt ist idiotisch!


    Und die Frage "AGR off oder die Rückführmenge auf +40 setzen" finde ich auch sehr interessant. Hier gibt es auch viele Meinungen aber was mache ich?


    Gruß
    BigM


    FS-Eintrag:
    Steuergerät : 12 DME/DDE - D62M57A0 - Dieselelektronik DDE 6 6 Zylinder M57 TÜ2 TOP
    Job Status : OKAY
    Fehlerort : 17706 0x452A - 452A Info - Partikelfiltersystem
    Fehlersymptom : 5115 Begrenzte Restlaufstrecke des Partikelfilter verfuegbar
    Readyness Flag : 16 Testbedingungen erfüllt
    Fehler vorhanden : 35 Fehler momentan vorhanden und bereits gespeichert
    Warnung Flag : 48 Fehler würde kein Aufleuchten einer Warnlampe verursachen
    Fehlerarten : 3
    Fehlerart : 1 61 Fehler in Entprellphase
    Fehlerart : 2 61 Fehler in Entprellphase
    Fehlerart : 3 61 Fehler in Entprellphase
    1. Datensatz
    Umwelt Anzahl : 10
    Umwelt Kilometer : 211904
    Umwelt Zeit : ---
    Umweltbedingung 1 : 158 Motordrehzahl 2.179017E+003 1/min
    Umweltbedingung 2 : 149 Kühlmitteltemperatur 8.927573E+001 °C
    Umweltbedingung 3 : 223 Raildruck Ist 8.113233E+002 bar
    Umweltbedingung 4 : 182 Einspritzmenge 2.678153E+001 mg/Hub
    Umweltbedingung 5 : 129 Luftmasse pro Zylinder 8.885170E+002 mg/Hub
    Umweltbedingung 6 : 145 Ladedruck Istwert 1.762462E+003 mbar
    Umweltbedingung 7 : 216 Differenzdruck über Partikelfilter 9.846154E+001 mbar
    Umweltbedingung 8 : 212 Rußmasse im Partikelfilter 2.297755E+001 g
    Umweltbedingung 9 : 211 Aschenmasse im Partikelfilter 4.695413E+001 g
    Umweltbedingung 10 : 139 Umgebungsdruck 9.550769E+002 mbar


  • Du hast es schon richtig erkannt, dein Fahrprofil wird auf Dauer nicht nur deinem DPF gut tun, sondern die gesamte AGR wird Probleme bekommen. Ein Diesel, insbesondere Sechszylinder ist nichts für den Kurzen Weg zur Arbeit und zurück. Wie du sagtest, der ist in einem guten Zustand, aber wird es nicht lange bleiben. Die Injektoren sollten stets ihre Temperatur bekommen, die AGR, Ansaugbrücke und Ventile könnten verkorken. Aufgrund dessen, dass der Motor kaum warm wird und das Abgas mit dem ganzen Rest Wassergehalt und Ruß an den kalten Materialien kondensiert und sich langsam eine Schicht nach der anderen anlegt.


    Du kannst dir ein neuen DPF einbauen lassen, wirst aber kurze Zeit später wieder Probleme bekommen. Der DPF wäre nach 200 - 500 km voll, wenn es nach abbrennen nicht gäbe. Das passiert sehr oft und die meisten merken es kaum. Allerdings muss der Wagen ab und zu eine lange Strecke bekommen oder zumindest Betriebstemperatur erreichen. Die ersten 15 km gehen allein dafür drauf, dass das Öl seine Betriebstemperatur auch nur ankratzt. Das Kühlwasser und der Innenraum werden durch den Zuheizer schnell warm. Dann denkt man der Wagen wäre warm, ist er aber nicht.

  • Musst du für dich entscheiden.
    Ich have die Erfahrung gemacht, dass mein 535d VFL bei 450tkm den Partikelfilter nicht mehr mochte.
    Die AGR hatte Probleme schon ne ganze Weile, auch ein kompletter Austausch von Abgaskühler, Thermostat und AGR brachte nur kurzfristig Besserung.


    Seit dem (jetzt 485tkm) ist es z.T. ausgebaut, softwareseitig abgeschaltet und ich habe leichte, wirklich leichte Verbrauchsvorteile.


    Allerdings fahre ich auch ca. 310PS mit diesen Modifikationen.
    Jetzt muss man mein Fahrprofil sehen, ich fahre absichtlich immer den weiteren Weg. Habe 5km bis zur BAB und nehme teilweise Umwege von 20km in Kauf und aufs andere Ende der Stadt zu kommen.


    Allein schon weil ich da einfach schneller bin ;)


    Klar, legal ist anders, aber wen interessiert das? Aber jeder sollte sich im klaren über die möglichen Folgen dieser Umrüstung sein, das für sich abwägen und danach entscheiden.
    Ruß ist nicht schlimmer geworden, der Motor wird zur Zeit ja auch komplett revidiert.


    Beste Grüße

  • Hallo BigM,
    ich habe im Grunde das gleiche Spiel und die gleichen Überlegungen wie Du hinter mir.


    Als ich mein Auto vor 2 Jahren gekauft habe war im FS der gleiche Eintrag wie bei Dir drinnen und sporadisch ging die Fehlerlampe an. Das Auto hatte bei Kauf 224tkm in 5 Jahren gelaufen also Langstrecke.
    Bei mir bekommt er das genaue Gegenteil, gegen mich hast Du einen weiten weg zur Arbeit, ich habe einfach ca 4 km zu fahren.


    Die Überlegung war nun - wie bei Dir auch - das Teil rauszuschmeißen und alles abzuschalten was da im weg ist.
    Gesagt getan, DPF raus, AGR off und zusätzlich fahre ich noch mit einer Box.


    Ansprechverhalten war deutlich besser, klang mit dem orig. Endtopf scheiße - weil blechern/ hohl - und Rußentwicklung.
    Als nächstes Magnaflow ESD verbaut, klang deutlich besser weil dumpfer aber Rußentwicklung ist logischerweise geblieben. Gesamtpacket hat aber schon Spaß gemacht :) besonders beim Beschleunigen


    Die Rußentwicklung war letztlich auch der Grund dafür das ich meinen DPF habe Reinigen lassen(DPF24.de) und diesen wieder verbaut habe. Soweit ich es gelesen habe ist aber die Rußentwicklung von Auto zu Auto unterschiedlich. Es gibt User die sagen sie habe keinerlei Rauch, andere leicht bei Volllast und wieder andere genauso wie ich im Leerlauf und beim Beschleunigen.


    Da an meinem Auto alles andere in Ordnung war/ist habe ich als Ursache eig. nur die Box im Verdacht bzgl. Ruß.


    Nun kannst Du selbst entscheiden ob das für dich in Frage kommt oder nicht.
    Mir war es wichtig das ich jederzeit alles Rückrüsten kann, deswegen habe ich mir auch den Kundenflasher von Patchwork gekauft um die Software selbst hin und her spielen zu können ( Downpipe und Flasher stehen übrigens zum verkauf ;) )


    @ Master Eri:
    es ist durchaus klar das ein DPF System diverse Betriebszustände benötigt um einwandfrei zu arbeiten aber ich glaube nicht das auch nur ein Autohersteller eine Kaufempfehlung bzgl. Fahrprofil/ Kraftstoffart ausgibt sprich auch bei Kurzstreckenprofil muss ein Diesel funktionieren und ich rede jetzt nicht vom Wirtschaftlichen Aspekt.
    Deine Aussage das die Filter nicht getauscht/ gereinigt werden müssen kannst Du irgendwie nachweisen oder Deine Erfahrung/ Behauptung?


  • Hallo,


    die DPF Problematik betrifft vor allem den zweiten und dritten Markt. Das ist bekannt und sieht man auch.
    Der erste Käufer rechnet penibel ob es ein Diesel werden soll oder nicht und wenn ja, welcher. Dann nach einige Zeit werden diese Fahrzeuge verkauft und die Leute mit dem falschen Fahrprofil holen sich eben ein Sechszylinder, einfach weil die dann schön günstig sind.


    Ein Diesel war noch nie für Kurzstrecken, ist er nicht und wird er auch nie sein, einfach Prinzipebedingt. Wenn es unbedingt ein Diesel sein soll, dann bitte ein Vierzylinder, der auch auf kurzen Strecken warm wird. Allerdings sind 4 km eher etwas fürs Fahrrad statt für ein Auto.
    Wenn du dir ein neuen Wagen bei der Herstellerniederlassung kaufen möchtest, wird dich der Verkäufer in der Hinsicht entsprechend beraten. Der Gebrauchtwagenhändler oder privater Verkäufer eher weniger.


    Die Ruß Entwicklung geht mit der erhöhten Leistung einher. Allerdings wird es mit der Zeit schlimmer. Die Injektoren werden an den Spitzen weicher und nach einiger Zeit öffnen oder schließen diese nicht mehr schnell genug. Das Risiko besteht, dass diese stecken bleiben und das würde dann den Kolben kosten.


    Nachweisen kann ich alles was ich hier schreibe, da ich bis vor kurzem in der Motorenentwicklung eines bekannten Automobilherstellers hier tätig war.

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